Griechenland erwägt Rückkauf eigener Staatsanleihen

George Papaconstantinou
George Papaconstantinou(c) AP (Petros Giannakouris)
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Griechenland könnte mit Hilfe eines Kredits aus dem Rettungsschirm seine eigenen Anleihen unter dem Nennwert zurückkaufen.

Die europäischen Staaten diskutieren die Vergabe weiterer Finanzhilfen an Griechenland, damit das hoch verschuldete Land einen Teil seiner eigenen Schulden billiger zurückkaufen kann. Dies sei eine von mehreren Möglichkeiten, die im Moment "auf dem Tisch" lägen und diskutiert würden, sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn am Freitag in Brüssel. Entsprechende "Arbeitspapiere" seien an die Euro-Staaten übergeben worden.

Zuvor hatte die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gesagt, dass im Kampf gegen die Schuldenkrise der Euro-Länder über den Aufkauf von Staatsschulden durch den Euro-Rettungsfonds (EFSF) nachgedacht werde. Griechenland nannte sie dabei jedoch nicht ausdrücklich.

Verschiebung der Schulden

Das hoch verschuldete Griechenland musste im vergangenen Jahr bereits mit internationalen Hilfen in Höhe von 110 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt werden. Sollte Griechenland mit Geld aus dem EFSF Schulden zurückkaufen, würde es zwar mehr Schulden bei dem Rettungsfonds haben, aber weniger am Finanzmarkt. Zudem würde Athen für seine Schuldtitel den derzeitigen Marktwert zahlen, der im Moment unter dem Nennwert seiner Anleihen liegt. Gläubiger würden dabei auf einen Teil ihrer Gelder verzichten.

Der Euro-Rettungsfonds mit Sitz in Luxemburg wurde nach dem Beinahe-Staatsbankrott von Griechenland im vergangenen Frühjahr ins Leben gerufen. Die Euro-Länder stellen 440 Milliarden Euro an Kreditgarantien bereit, um angeschlagenen Euro-Ländern im Notfall unter die Arme greifen zu können. Dazu kommen 60 Milliarden Euro der EU-Kommission und weitere 250 Milliarden Euro des Internationalen Währungsfonds (IWF). Als erster Staat musste Irland im vergangenen Herbst den Fonds in Anspruch nehmen.

(APA)

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