Weber: Euro-Problemländer am Anfang eines Marathons

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AUSTRIA GERMANY BANK FORUM(c) EPA (Georg Hochmuth)
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"Verglichen mit einem Marathonlauf haben die Problemländer vielleicht die ersten zehn oder 15 Kilometer geschafft", sagt Bundesbank-Chef Weber.

Die hoch verschuldeten Länder in der Euro-Zone haben nach Ansicht des deutschen Bundesbank-Präsidenten Axel Weber noch einen steinigen Weg vor sich. "Verglichen mit einem Marathonlauf haben die Problemländer vielleicht die ersten zehn oder 15 Kilometer geschafft", sagte der scheidende Notenbank-Chef am Montagabend bei einer Veranstaltung in Düsseldorf.

Erfahrungsgemäß würden auf der über 42 Kilometer langen Laufstrecke aber "die schmerzhaftesten Passagen zu einem späteren Zeitpunkt kommen".

Schieflagen gehen auf Problemländer selbst zurück

Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion sei durch die Schuldenkrise in einigen Ländern des Euro-Raums vor eine ernsthafte Bewährungsprobe gestellt worden. Die Schieflagen gingen im wesentlichen auf die Problemländer selbst zurück, betonte Weber.

Eine angemessene Lösung setze deshalb vor allem in den betroffenen Ländern an: "Die öffentlichen Finanzen müssen konsolidiert, die privaten Finanzsysteme saniert und Strukturreformen für stärkeres und nachhaltiges Wachstum sowie eine höhere Wettbewerbsfähigkeit durchgeführt werden." Nur so könnten die betroffenen Länder Glaubwürdigkeit auf den Finanzmärkten zurückgewinnen.

Wackelkandidaten Portugal und Spanien

Staaten wie Griechenland und Irland beziehen bereits Hilfen der Euro-Zone. An den Finanzmärkten wird darüber spekuliert, ob am Ende auch andere Länder wie Portugal oder Spanien unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen. Für diese Staaten hat sich die Refinanzierung am Kapitalmarkt kräftig verteuert, da Investoren für Staatsanleihen hohe Zinsen fordern.

(Ag.)

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