Griechenlands Wirtschaft schrumpft weiter

GREECE ACROPOLIS
GREECE ACROPOLIS(c) EPA (Orestis Panagiotou)
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Die griechische Wirtschaft wird 2011 um etwa drei Prozent schrumpfen. Dennoch will das Land heuer sein Defizit von zehn auf 7,4 Prozent drücken.

Auch wenn sich IHS-Chef Bernhard Felderer gestern, Mittwoch, zuversichtlich zu einer Erholung der griechischen Wirtschaft geäußert hat, vorerst geht es einmal bergab. Die Wirtschaft wird auch in diesem Jahr um etwa drei Prozent schrumpfen - nach einem Minus von 4,5 Prozent 2010. Dies teilte Finanzminister Giorgos Papakonstantinou am Donnerstag in Athen mit.

Das klamme Land werde aber weiter an seinem Sparkurs festhalten und sein Defizit gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von knapp zehn Prozent Ende 2010 weiter auf 7,4 Prozent Ende 2011 drücken.

Privatisierungen, keine neuen Steuern

Wie Papakonstantinou erläuterte, soll dies unter anderem mit der Privatisierung staatlicher Unternehmen und der Freigabe des Energiemarktes erreicht werden. Darüber hinaus plane die Regierung in Athen auch Immobilien und Ländereien zu verkaufen, die dem griechischen Staat gehören. Darüber werde man mit den Oppositionsparteien reden. Er, Papakonstantinou, hoffe, damit etwa 15 Milliarden Euro einzunehmen.

"Neue Steuern und Sparmaßnahmen wird es nicht geben", versicherte der Minister. Er schloss aber weitere Kürzungen von Gehältern der Staatsbediensteten nicht aus. "Wir werden diese Reformen durchsetzen", sagte er bei einer Pressekonferenz in Athen. "Unser Kurs hängt jetzt von den Entscheidungen ab, die auf der Ebene der Europäischen Union getroffen werden" , sagte Papakonstaninou. Athen hofft vor allem auf eine Streckung der Zahlungsfristen für seine Kredite.

Unter Kontrolle der EU

Kontrolleure der Europäischen Zentralbank, der EU-Kommission sowie des IWF prüfen in Athen laufend die Bücher. Von ihren Berichten hängt es ab, ob Athen Finanzspritzen erhält. Das gesamte Rettungspaket für Griechenland umfasst 110 Milliarden Euro über drei Jahre.

(Ag.)

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