Portugal muss für Milliarden-Kredit hohe Zinsen zahlen

Portugals Premierminister Jose Socrates
Portugals Premierminister Jose Socrates (c) REUTERS (Rafael Marchante)
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Der aussichtsreichste Kandidat für den EU-Schutzschirm musste am Finanzmarkt für zweijährige Staatsanleihen knapp sechs Prozent bezahlen.

Portugal hat sich am Finanzmarkt eine Milliarde Euro geliehen, musste dabei jedoch hohe Zinsen in Kauf nehmen. Bei der Emission zweijähriger Staatsanleihen verlangten Investoren eine Durchschnittsrendite von 5,993 Prozent und damit deutlich mehr als bei der vergangenen Auktion, als das Land noch mit 4,086 Prozent davongekommen war. Die Nachfrage überstieg das Angebot um das 1,6-Fache. Portugal reizte bei der Schuldenaufnahme die zuvor genannte Spanne von 750 Millionen Euro bis eine Milliarde Euro voll aus.

Die Emission galt als wichtiger Test für das Vertrauen der Investoren in die Fähigkeit des Landes, die Schuldenkrise zu meistern, und wurde daher am Finanzmarkt mit Spannung erwartet. Die hohen Zinsen hatten sich bereits im Vorfeld der Auktion abgezeichnet, als die Risikoprämien auf den Anleihen Portugals und anderer hoch verschuldeter Länder deutlich anzogen.

Nach Einschätzung der portugiesischen Zentralbank wird das Wachstum in diesem Jahr um 1,3 schrumpfen. Viele Experten gehen vor diesem Hintergrund davon aus, dass das hochverschuldete Portugal die Kosten für die Refinanzierung auf Dauer nicht bewältigen kann. Alleine im April und Juni muss es insgesamt 9,5 Milliarden an auslaufenden Staatsanleihen zurückzahlen.

(APA/Ag.)

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