Portugals Regierung kündigt harten Sparkurs an

Portugal verschärft den Sparkurs
Portugal verschärft den Sparkurs(c) EPA (Manuel De Almeida)
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Das Schuldnerland möchte das angestrebte Defizit einhalten. Vor allem Einsparungen im Sozialbereich kommen auf die Bürger Portugals zu.

Portugal hat kurz vor Beginn des Eurozonen-Gipfels zur Schuldenkrise eine Verschärfung seines Sparkurses angekündigt. Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos erklärte vor seinem Abflug nach Brüssel, die zusätzlichen Schritte sollten gewährleisten, dass sein Land in diesem Jahr die angepeilte Reduzierung der Defizitquote auf 4,6 Prozent schafft. Unter anderem seien hierzu neue Einschnitte im Gesundheitswesen, in den Sozialsystemen und bei staatlichen Firmen geplant. Zudem will das Land Investitionen in die Infrastruktur verschieben. Insgesamt sollen die neuen Kürzungen ein Volumen von 0,8 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen.

Der Markt zeigte sich dennoch ungerührt von den angekündigten Sparmaßnahmen: Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen hielt sich auf dem Rekordhoch seit Einführung des Euro. Die Spreads waren mit 457 Basispunkten so groß wie seit November nicht mehr.

Unter dem Druck steigender Kreditzinsen drängte Portugal erst kürzlich die Euro-Partner zu einem Befreiungsschlag als die Regierung in Lissabon erklärte, die Finanzierungskosten seien auf Dauer nicht tragbar. Portugal konnte sich zwar am Finanzmarkt für zwei Jahre eine Milliarde Euro leihen, musste dabei aber mit fast sechs Prozent so hohe Zinsen bieten wie noch nie seit seinem Euro-Beitritt. Das Land beteuerte zwar, es müsse nicht unter den Rettungsschirm schlüpfen, forderte aber, dass der Rettungsschirm Staatsanleihen aufkauft, um die Zinsen zu drücken.

(APA/Ag.)

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