Die EU-Minister ärgern sich über Ratingagenturen

(c) EPA (Robert Ghement)
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Nach den Herabstufungen von Spanien und Griechenland wird mehr Kontrolle gefordert. Unterdessen drängt die Ratingagentur Fitch ihrerseits die EU beim Thema Schuldenkrise zum Handeln.

Wien/Ag./Red. Im Zuge der Schuldenkrise der Eurostaaten geraten die Ratingagenturen zunehmend in die Schusslinie. Es gebe „großes Erstaunen“ über den Zeitpunkt der Herabstufung von Spanien und Griechenland durch die US-Agentur Moody's, sagte Jean-Claude Juncker in Brüssel. Der Luxemburger ist Vorsitzender der Runde der Euro-Finanzminister. Er forderte die EU-Kommission auf, Vorschläge für eine bessere Regulierung zu machen.

Zuvor wandte sich Frankreichs Finanzministerin, Christine Lagarde, gegen die Herabstufung und plädierte für eine schärfere Kontrolle der Agenturen. Auch für die EU-Kommission selbst zeigt der Schritt, dass eine stärkere Regulierung notwendig sei.

Wie berichtet, hatte die US-Agentur Moody's vergangene Woche die Kreditwürdigkeit Spaniens um eine Note nach unten herabgestuft. Weil damit die Risikoaufschläge auf die Staatsanleihen steigen, wird so die Finanzierung des Landes teurer. Auch die Kreditwürdigkeit des hoch verschuldeten Griechenland hatte Moody's kräftig um gleich drei Noten herabgestuft.

Unterdessen drängt die Ratingagentur Fitch ihrerseits die EU beim Thema Schuldenkrise zum Handeln, weil andernfalls noch mehr Zweifel an der Kreditwürdigkeit der angeschlagenen Staaten und damit weitere Herabstufungen drohten. Gefordert seien Strategien zur Haushaltskonsolidierung und Strukturreformen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.03.2011)

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