8,6 Prozent: Portugals Defizit ist höher als erwartet

Portuguese Finance Minister Fernando Teixeira dos Santos
Portuguese Finance Minister Fernando Teixeira dos Santos(c) AP (Armando Franca)
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Die portugiesische Regierung hatte mit einem Fehlbetrag von 7,3 Prozent des BIP gerechnet. Der Schuldenstand wächst auf 92,4 Prozent an.

Portugal hat im vergangenen Jahr ein deutlich höheres Haushaltsdefizit erwirtschaftet als angekündigt. Das Minus lag bei 8,6 Prozent der Wirtschaftsleistung, wie das Statistikamt am Donnerstag mitteilte. Die Regierung in Lissabon hatte mit einem Fehlbetrag von 7,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gerechnet. Der gesamte Schuldenstand wuchs auf 92,4 Prozent an.

Die Aussichten für das laufende Jahr sind jedoch günstiger: Die Statistiker rechnen für 2011 mit einem Haushaltsdefizit von nur noch 4,6 Prozent. Zugleich dürfte die Schuldenquote auf 97,3 Prozent klettern. In den Maastricht-Kriterien ist dafür eine Obergrenze von 60 Prozent vorgesehen.

Kandidat für Euro-Rettungsschirm

Portugal war zuletzt wieder verstärkt in den Mittelpunkt der Euro-Krise gerückt. Finanzexperten gehen davon aus, dass das Land seine Schieflage nicht aus eigener Kraft überwinden kann und deswegen unter den Euro-Rettungsschirm EFSF flüchten muss. Die Regierung war vergangene Woche zurückgetreten, nachdem ein neues Sparpaket im Parlament keine Mehrheit gefunden hatte.

Nach Angaben von Portugals Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos kann die Übergangsregierung aber keinen Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm stellen. Dafür habe sie nicht die Macht, sagte er. Zugleich versicherte er, das Euro-Land verfüge "über ausreichende Finanzierungsbedingungen bis eine neue Regierung im Amt ist".

(Ag.)

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