US-Staatsanleihen hätten "nur einen geringen Wert", sagt der Gründer des größten Anleihen-Investors Pimco. Auch Warren Buffett warnt vor einem Kauf.
Bill Gross, der Gründer des größten Anleihen-Investors der Welt, malt in seinem Investmentausblick für April schwarz. Nach Berechnungen des Pimco-Chefs beläuft sich die Schuldenlast des US-Staats auf 75 Billionen Dollar, berichtet "Financial Times Deutschland". Angesichts dieser Zahl hätten US-Staatsanleihen "nur einen geringen Wert". An einer Lösung der Schuldenprobleme äußert er massive Zweifel.
Pimco hatte sich erst Anfang März von all seinen US-Staatsanleihen getrennt, nachdem man vier Monate zuvor noch rund 30 Prozent im Portfolio des wichtigsten Fonds hielt.
"Wir sind griechischer als die Griechen"
Gross rechnet zu den offiziellen Staatsschulden auch die Aufwendungen für Sozialprogramme hinzu und kommt durch diese Korrektur zu einer Verschuldung von 500 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). "Wir sind griechischer als die Griechen" (engl.: "We are out-Greeking the Greeks"), schreibt Gross.
Wenig gnädig ist auch seine Meinung über US-Parlamentarier, die er mit dem Zeichentrick-Stinktier "Pepe le Skunk" vergleicht. Sparversprechen der Politiker sei nicht zu trauen. "Glauben Sie ihnen nicht - und halten Sie sich die Nase zu", rät er der Zeitung zufolge.
15 hässliche Fakten über die US-Wirtschaft
Vier Auswege zur Pleite-Vermeidung
Er zeichnet vier Auswege, um eine Staatspleite zu vermeiden:
US-Staatsanleihen könnten für ungültig erklärt werden - das sei aber undenkbar
Das absichtliche Zulassen einer massiven Teuerung, um die Schulden wegzuinflationieren
Die "trügerische" Abwertung des Dollars, die bereits im Gang sei
Der heimliche Wertverlust des Geldes durch niedrigen Leitzinsen, die angesichts der Inflation in Wirklichkeit ohnehin negativ seien
Sein wenig ermutigendes Urteil: "Ich bin sicher, dass dieses Land seine Schulden nicht zurückzahlen kann".
Auch Buffett warnt vor US-Staatsanleihen
Gross hat einen nahmhaften Unterstützer: Die US-Investorenlegende Warren Buffett. Auch Buffett warnt vor dem Kauf langfristiger US-Staatsanleihen, wie die Finanz-Nachrichtenagentur "Bloomberg" berichtet. "Wenn Sie mich fragen, ob der Dollar seine Kaufkraft von 2011 auch in fünf, zehn oder 20 Jahren von heute weg halten wird, würde ich sagen: Er wird nicht".
Die Bruttoverschuldung der USA steigt bis 2015 auf 110 Prozent der Wirtschaftsleistung. Damit hätten die USA die vierthöchste Schuldenquote aller entwickelten Länder. Die Investoren zeigen sich verunsichert.
Man kann es auch anders sehen: Der Finanzexperte Peter Brandner hält im "Presse"-Interview nichts von der verbreiteten Kritik an der lockeren Geldpolitik der Zentralbanken. Die Inflation habe andere Gründe.
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