EZB-Chef: "Die historischen Einsätze sind hoch"

Trichet sieht Eurozone an historischer Wegmarke
Trichet sieht Eurozone an historischer Wegmarke(c) AP (Thomas Lohnes)
  • Drucken

Die vorliegenden Reformentwürfe für eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit seien nicht der nötige Quantensprung, sagt Trichet.

EZB-Chef Jean-Claude Trichet sieht die Eurozone an einer historischen Wegmarke. Entweder gelinge es dieser "Schicksalsgemeinschaft" unabhängiger Staaten, ein Reformkonzept umzusetzen, sagte Trichet am Montag in Brüssel. "Oder aber es wird ein Sprung nach vorn im institutionellen Rahmenwerk in Richtung politischer Föderation nötig werden", mahnte Trichet. "Die historischen Einsätze sind hoch."

Die jetzt auf dem Tisch liegenden Reformentwürfe für eine engere wirtschaftliche Koordination der nationalen Wirtschaftspolitiken seien nicht der von der EZB geforderte Quantensprung, kritisierte der EZB-Chef.

Zinserhöhung am Donnerstag erwartet

Trichet äußerte sich mit Verweis auf die am Donnerstag anstehende Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht zur Zinspolitik. Er hatte bereits vor Wochen angesichts des steigenden Inflationsdrucks eine Zinserhöhung für April signalisiert. Viele Experten gehen davon aus, dass im Laufe dieses Jahres weitere Erhöhungen folgen werden.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

EZB hebt den Leitzins auf 1,5 Prozent an
International

EZB erhöht Leitzins wie erwartet auf 1,5 Prozent

Die Europäische Zentralbank hebt den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte an. Präsident Trichet sagte, die EZB werde alle Entwicklungen "sehr genau" beobachten.
Ewald Nowotny hält beim leitzins keinen Krisenmodus mehr für nötig
International

Nowotny: Bei Leitzins kein Krisenmodus mehr nötig

"Der Krisenzinssatz ist weg", sagt Nowotny und bewertet den Europa-Aufschwung als selbsttragend. Die Lage in Griechenland, Irland und Portugal sei "durchaus ernst und schwierig".
International

Zinserhöhung durch EZB steht bevor

Sobald die Finanzierung für Griechenland gesichert ist, werden die Zinsen auf zwei, nächstes Jahr auf drei Prozent erhöht werden. Mit konkreten Aussagen hält sich die Notenbank aber bedeckt.
International

EZB legt Fokus auf Bekämpfung der Inflation

Künftige Chef der Europäischen Zentralbank Mario Draghi sowie Chefvolkswirt Jürgen Stark kündigen Zinserhöhungen an. Dank positiver Konjunkturdaten hat Ankurbelung der Wirtschaft nicht mehr höchste Priorität.
EZB-Chefvolkswirt Stark bringt weitere Zinserhöhung ins Spiel
International

EZB-Stark stellt weitere Zinserhöhung in Aussicht

Die Wirtschaft braucht weniger geldpolitische Unterstützung. Auch Experten gehen davon aus, dass die EZB im Juli ihren Leitzins weiter anhebt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.