Bofinger fordert Umschuldung Griechenlands

Bofinger fordert schnelle Umschuldung
Bofinger fordert schnelle Umschuldung(c) BilderBox (Wodicka)
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Die Forderungen nach einer Umschuldung von Griechenland werden innerhalb der Euro-Staaten immer lauter. Brüssel und Athen dementieren umgehend.

Die Gerüchte über eine Umstrukturierung der Staatsschulden Griechenlands wollen trotz aller Dementis nicht verstummen. Mehrere Euro-Länder rechneten mit einem solchen Schritt, berichtete die "Financial Times Deutschland" am Mittwoch. Es gebe wachsende Zweifel, dass Griechenland im kommenden Jahr wie geplant an den Kapitalmarkt zurückkehren und sich zumindest teilweise wieder selbst finanzieren könne. Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger forderte im "Deutschlandfunk" eine schnelle Umschuldung in Griechenland und den anderen hoch verschuldeten Euro-Staaten. Die Schulden müssten auf ein tragbares Maß reduziert werden, um eine Ansteckung weiterer Länder wie Spanien zu vermeiden.

Absage an "Umschuldungsempfehlungen"

Die EU-Kommission und Vertreter von Euro-Ländern bestritten unterdessen, dass sich ein Schuldenschnitt in Griechenland anbahnt. "Uns sind solche Diskussionen nicht bekannt", sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel. Die griechische Regierung erfülle das mit ihr ausgehandelte Sanierungsprogramm. Der Präsident des griechischen Parlaments lehnte seinerseits eine Umschuldung kategorisch ab. "Eine Schulden-Umstrukturierung kommt für uns auf keinen Fall in Frage", sagte der zur regierenden sozialistischen Partei gehörende Philippos Petsalnikos in Berlin.

Griechenland wurde von den Euro-Ländern, der EU und dem Internationalen Währungsfonds mit einem Kreditpaket von 110 Milliarden Euro vor der Zahlungsunfähigkeit im vergangenen Jahr bewahrt. Der Großteil der Staatsfinanzierung wird über das bis 2013 laufende Garantieprogramm abgewickelt. Die griechische Regierung will jedoch schon im kommenden Jahr sich wieder zum Teil selbst am Kapitalmarkt finanzieren. Vor kurzem erst stimmten die EU-Staats- und Regierungschefs längeren Laufzeiten und niedrigeren Zinsen der Hilfskredite an Griechenland zu.

(APA/Ag.)

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