Griechenlands Insolvenz für Pimco besiegelt

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Die Lösungsversuche für die Krise haben nicht funktioniert, sagt der weltgrößte Anleihenhändler. Griechenland brauche neben Sparsamkeit und Strukturreformen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Zahlungsfähigkeit.

Berlin/Wien/Apa/Reuters. Der Chef des Anleihenhändlers Pimco hält eine Umschuldung Griechenlands für unvermeidbar. „Die bisherigen Lösungsversuche haben nicht funktioniert“, schreibt Firmenchef Mohamed el-Erian in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“. Und weiter: „Viele, mich eingeschlossen, glauben auch nicht daran, dass sie künftig funktionieren werden.“

Was Griechenland brauche, um die „Europäische Währungsunion nicht in Gefahr zu bringen“, seien neben Sparsamkeit und Strukturreformen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Zahlungsfähigkeit, so el-Erian. Der einzige Weg dorthin sei eine „möglichst freiwillige und ordentliche Umschuldung“. Mit seiner Meinung steht der weltgrößte Anleihenhändler nicht allein da. Kaum ein Investor glaubt noch, dass Griechenland seinen Schuldenberg ohne einen Verzicht der Gläubiger wird abbauen können. Griechische Staatsanleihen mit zweijähriger Laufzeit warfen am Mittwoch erstmals eine Rendite von 25 Prozent ab. Zum Vergleich: Das Potenzial für zweijährige Papiere aus Deutschland liegt bei 1,76 Prozent.

Die griechische Regierung bestreitet zumindest offiziell nach wie vor, dass eine Umschuldung im Raum steht. Für die Finanzwelt ist hingegen bloß noch der Zeitpunkt fraglich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.04.2011)

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