Nokia baut mehr Jobs ab

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Mit dem Nokia-Umbau sollen nicht 4000, sondern 6000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Laut der finnischen Wirtschaftszeitung „Kauppalehti“ hängt dies mit der Umstellung von Symbian auf Microsoft zusammen.

Wien/Apa/Red. Nicht 4000, sondern 6000 Beschäftigte sollen bei Nokia abgebaut werden. Laut der finnischen Wirtschaftszeitung „Kauppalehti“ hängen die zusätzlichen Stellenverluste bei den Sublieferanten mit der Umstellung des Betriebssystems von Symbian auf Microsoft zusammen.

Der finnische Handyriese hat in der Vorwoche angekündigt, 4000 der 132.000 Arbeitsplätze zu streichen. 3000 weitere Jobs werden ausgelagert. Nokias neuer Boss Stephen Elop will mit dieser und anderen Maßnahmen bis 2013 eine Milliarde Euro einsparen. Betroffen sind vom Stellenabbau vor allem Standorte in Finnland und in Dänemark. Aber auch das Forschungszentrum im rumänischen Cluj und die britische Niederlassung werden stark verkleinert.

Bei den 2000 Mitarbeitern, die zusätzlich abgebaut werden sollen, handelt es sich großteils um Programmierer der bei Nokia auslaufenden Handy-Betriebssysteme Symbian und MeeGo. Diese gelten als zu wenig benutzerfreundlich.

Noch 2007 hatte Symbian einen Marktanteil von 62 Prozent bei Smartphones. Nun liegen das iPhone von Apple und Googles System Android vorn. Die Finnen haben sich daher entschlossen, auf die Technologie von Microsoft umzusteigen. Die Produktion der Windows-Handys soll in Finnland sowie in Peking und San Diego erfolgen.


Marktanteile schmelzen dahin
Im vergangenen Jahr hat Nokia besonders viele Kunden verloren. Anfang 2010 lag Nokias Anteil am Handymarkt bei 40 Prozent, jetzt sind es nur noch 29 Prozent. Bei Smartphones fielen die Finnen von 41 auf 26 Prozent zurück.

Analysten zufolge hätte sich Nokia aber nicht mit Microsoft, sondern mit Google verbünden sollen. Das Microsoft-System läuft bereits auf Handys anderer Hersteller. Doch die Verkaufszahlen sind nicht gerade berauschend.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.05.2011)

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