Italien will Rating retten: Sparpaket vorgezogen

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BerlusconiAlessandro Bianchi
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Die Regierung will ihr Sparpaket im Ausmaß von bis zu 40 Milliarden Euro schon im Juni präsentieren, um eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit zu vermeiden.

Wegen der drohenden Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Standard & Poor's will Italiens Regierung ihr Sparpaket früher als geplant präsentieren. Das Programm mit einem Volumen von 35 bis 40 Milliarden Euro soll statt im September nun schon im Juni vorgestellt werden, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Montag aus Regierungskreisen. "Wir wollen damit ein Signal an die Märkte geben", sagte ein Regierungsvertreter.

Italien hat einen Schuldenberg aufgetürmt, der rund 120 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung entspricht. Nur in Griechenland ist er noch höher. Die Regierung will 2014 ohne neue Schulden auskommen, wozu das Sparpaket beitragen soll. Es muss innerhalb von 60 Tagen vom Parlament verabschiedet werden.

Schwaches Wirtschaftswachstum

Standard & Poor's bewertet die langfristigen Verbindlichkeiten Italiens derzeit mit der Note "A+" und damit als prinzipiell sichere Anlage. Gefährdet werde die gute Note vom chronisch schwachen Wirtschaftswachstum. Die Agentur traut der Mitte-Rechts-Koalition des von Sex- und Korruptionsvorwürfen belasteten Regierungschefs Silvio Berlusconi nicht zu, mit harten Wirtschaftsreformen die Basis für ein mittelfristig stärkeres Wachstum zu legen.

Finanzminister Giulio Tremonti reagierte mit Unverständnis auf die Entscheidung der Ratingagentur. Italien habe "seine Dinge erledigt und die Basis dafür gelegt, dass wir so fortfahren". Italiens Wirtschaftssystem sei auch dank des sozialen Zusammenhalts und der Ersparnisse der Familien stabil.

(APA)

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