Griechischer Staatspräsident beruft Krisensitzung ein

Griechischer Staatspraesident beruft Krisensitzung
Griechischer Staatspraesident beruft KrisensitzungAP Photo/Petros Giannakouris
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Wegen der dramatischen Finanzlage hat Karlos Papulis alle Parteichefs zu einer Sondersitzung am Freitag geladen. Der IWF wird die Hilfen für Griechenland möglicherweise aussetzen.

Der griechische Staatspräsident Karolos Papoulias hat wegen der dramatischen Finanzlage in Griechenland eine Sondersitzung aller Parteivorsitzenden einberufen. Das Treffen soll am Freitag stattfinden, wie am Donnerstag das staatliche griechische Fernsehen (NET) berichtete. Am Treffen wird demnach auch Ministerpräsident Giorgos Papandreou teilnehmen. Hintergrund ist der starke Druck aus der EU, die fordert, dass das neue 78 Milliarden Euro schwere Sparprogramm zur Rettung der griechischen Wirtschaft so breit wie möglich unterstützt werden soll.

Griechenland hat nur noch bis Mitte Juli das Geld, um seine Verpflichtungen zu erfüllen und Löhne sowie Pensionen zu zahlen. Um aus der schwierigen Situation herauszukommen, braucht Athen dringend die nächste Tranche der kombinierten Hilfe von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Höhe von zwölf Milliarden Euro. Die Experten der EU und des IWF prüfen zurzeit gründlich die Bücher in Athen.

Juncker: Mögliche Aussetzung der IWF-Hilfen

Der IWF  hat die EU-Länder um finanzielle Zusicherungen für Griechenland gebeten. Andernfalls könne der IWF Griechenland keine Hilfen mehr zur Verfügung stellen, sagte eine IWF-Sprecherin am Donnerstag in Washington. Damit solle gewährleistet werden, dass das gemeinsame Hilfsprogramm für das hoch verschuldete Land komplett finanziert sei.

"Wenn die Europäer zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Auszahlung vom IWF am 29. Juni nicht operativ gestaltet werden kann, ist die Erwartung des IWF, dass dann die Europäer an die Stelle des IWF treten müssen und den Ausfall des IWF-Finanzierungsanteils auf ihre Kappe nehmen müssen", sagte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker am Donnerstag. Die Bedingungen für eine Auszahlung von Krediten des IWF sei womöglich nicht erfüllt, sagte er auf einer Konferenz in Luxemburg. Der Fonds könne nur tätig werden, wenn über zwölf Monate eine Refinanzierungsgarantie der Kredite bestehe. Dies sei womöglich aber nicht der Fall.

(APA)

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