Troika-Bericht: Griechenland braucht neues Hilfspaket

Men sit outside tents during a protest movement at Constitution (Syntagma) square in Athens
Men sit outside tents during a protest movement at Constitution (Syntagma) square in Athens(c) REUTERS (Pascal Rossignol)
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Der Prüfbericht von EZB, EU und IWF kommt zum Schluss, dass Griechenland neue Finanzhilfen von außen braucht. Die Euro-Gruppe traut den Griechen eine Bewältigung der Krise zu.

Der Troika-Bericht von EZB, EU und IWF zur Lage in Griechenland kommt zum Schluss, dass der Staat neue Finanzhilfen von außen braucht, um seine Schuldenprobleme zu lösen.

"In Anbetracht der Unwahrscheinlichkeit einer Rückkehr Griechenlands auf die Finanzmärkte im Jahr 2012 ist das Anpassungsprogramm nun unterfinanziert", heißt es in den Ergebnissen der gemeinsamen Prüfungen der Troika. "Die nächste Auszahlung (aus dem laufenden Griechenland-Hilfepaket) kann nicht stattfinden, bevor das Problem dieser Unterfinanzierung gelöst ist." .

Dennoch trauen die Finanzminister der Euro-Gruppe Griechenland zu, seine Schuldenprobleme zu meistern, wenn es sich an die mit EU, IWF und EZB vereinbarten Wirtschafts- und Finanzreformen hält. Man teile die Einschätzung der Troika, teilte die Gruppe am Mittwochabend mit.

Juncker: Griechen brauchen weitere 90 Milliarden

Nach den Worten des luxemburgischen Finanzministers Jean-Claude Juncker braucht Griechenland 90 Milliarden Euro zusätzlich an Finanzhilfen. Die von Athen geplanten Privatisierungen sollten für ein Drittel der derzeit benötigten Finanzmittel ausreichen und 30 Milliarden Euro einbringen, teilte Juncker am Mittwoch mit.

Zugleich forderte er eine "Neubelebung" der griechischen Anstrengungen zur Beilegung der Schuldenkrise. "Wir erkennen den von der griechischen Regierung bislang erreichten bedeutsamen Fortschritt an", erklärte Juncker. Weitere Anstrengungen zur Haushaltskonsolidierung seien aber nötig.

Griechenland wurden vor rund einem Jahr internationale Notkredite über insgesamt rund 110 Milliarden Euro zugesprochen. Dennoch kann das Land seinen Schuldenberg von mehr als 350 Milliarden Euro bisher nicht wie vereinbart abtragen.

Die EU prüft daher derzeit ein neues Hilfspaket. Die Euro-Regierungen bereiten deshalb ein neues, möglicherweise über drei Jahre laufenden Hilfsprogramm vor. In den Euro-Staaten ist die dafür nötige Aufstockung der Hilfskredite auf bis zu 100 Milliarden Euro umstritten.

Eine Entscheidung darüber könnten die EU-Finanzminister am 20. Juni oder aber die Staats- und Regierungschefs beim anstehenden EU-Gipfel am 23. und 24. Juni treffen.

(APA)

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