Griechen-Krise: Eurogruppe vertagt sich ergebnislos

Keine Einigung zwischen den EU-Finanzministern
Keine Einigung zwischen den EU-Finanzministern(c) REUTERS (Thierry Roge)
  • Drucken

Finanzminister wollen die Banken an Bord holen und sich am Sonntag wieder treffen. Der private Sektor soll aber nur unter "strikten Grenzen" beteiligt sein.

Ohne greifbares Ergebnis ging Dienstagabend eine Sondersitzung der Euro-Finanzminister zur Bekämpfung des Schuldenchaos in Griechenland zu Ende. Im Vorfeld der Tagung hatten mehrere Finanzminister der Eurozone versucht, die Banken mit an Bord zu holen und eine Beteiligung privater Gläubiger zu initiieren.

Der luxemburgische Finanzminister Luc Frieden hat nach der Sitzung betont, dass die Einbeziehung privater Gläubiger beim Rettungsplan für Griechenland "nicht dazu führt, dass das negative Auswirkungen auf andere Staaten oder auf die gesamte Stabilität der Eurozone hat". Frieden meinte weiters,"man muss sich immer bewusst sein, kurzfristig kann eine Maßnahme gut sein, aber längerfristig verheerende Konsequenzen haben". Deshalb müsse man "sehr vorsichtig" agieren. Generell gehe es darum, dass derartige Maßnahmen "nicht zu einem Downgrading" in den Ratings führen dürften. Die Beteiligung des privaten Sektors "muss unter strikten Grenzen" erfolgen.

Unklar blieb, ob über eine allfällig angedachte Beteiligung Privater Einigkeit unter den Euro-Finanzministern herrschte. Dem Vernehmen nach gab es Bedenken seitens der Slowakei.

Zahlreiche andere Finanzminister gaben sich nach der Sitzung verschlossen. Einzig fix scheint zu sein, dass sich die Euro-Gruppe bereits wieder kommenden Sonntagabend in Luxemburg trifft, hieß es in Diplomatenkreisen.

Keine Weichenstellung für zweites Paket

Keine Vorentscheidung oder zumindest Weichenstellung wurde damit auch zu einem allfälligen zweiten Rettungspaket für Griechenland getroffen. Die hier kolportierten Zahlen liegen zwischen 60 und 120 Milliarden Euro, wobei es für keine dieser Größen eine Bestätigung durch die Finanzminister gab. Auch die nächste Kredittranche an Athen - die bisher fünfte in de Größenordnung von zwölf Milliarden Euro - ist noch nicht fix. Diese ist aber Bedingung, dass Griechenland seine nächste Rate Mitte Juli begleichen kann, sonst droht die Zahlungsunfähigkeit des Landes.

(APA/Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.