US-Inflation auf höchstem Stand seit 2008

USA FEDERAL RESERVE INTEREST RATES
USA FEDERAL RESERVE INTEREST RATESEPA (Shawn Thew)
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Die Inflation stieg im Mai um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dennoch ist noch kein Ende der Nullzinspolitik in Sicht.

Die Verbraucherpreise in den USA sind im Mai so stark gestiegen wie seit über zweieinhalb Jahren nicht mehr. Die Lebenshaltungskosten erhöhten sich um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit Oktober 2008. Analysten hatten lediglich mit einer Inflationsrate von 3,4 Prozent gerechnet. Nun vermuten Experten, dass die Inflationsrate schon im Juni die 4-Prozent-Marke überschreitet.

Für die zu mehr als zwei Dritteln vom privaten Konsum abhängige Volkswirtschaft sind das schlechte Nachrichte: Angesichts der hartnäckig hohen Arbeitslosigkeit sind hohe Lohnsteigerungen schwer durchsetzbar, mit denen die Kaufkraftverluste ausgeglichen werden könnten.

Wenig erfreuliche Nachrichten kamen auch aus der Industrie. Der Ausstoß legte im Mai nur um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu. Analysten hatten ein doppelt so starkes Wachstum erwartet. Vor allem die Autohersteller waren von den Engpässen betroffen, weil ihre Partner in Japan nicht liefern konnten: Hier ging die Produktion bereits den zweiten Monat in Folge zurück.

Fed in der Zwickmühle

Die US-Notenbank Fed bringen die Daten in die Zwickmühle. Ihre Nullzinspolitik heizt die Inflation laut Experten an, höhere Leitzinsen könnten aber die ohnehin schwächelnde US-Konjunktur zusätzlich belasten. US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte zuletzt signalisiert, dass er vorerst an der Nullzinspolitik festhalten will.

(Ag.)

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