Trichet: Verschiedenheit der Euro-Länder gleicht USA

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Trichet(c) EPA (Olivier Hoslet)
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EZB-Präsident Jean-Claude Trichet meint, dass die beiden Wirtschaftsräume "in vielerlei Hinsicht auf dieselbe Weise verschieden sind".

Die Euro-Zone und die Vereinigten Staaten weisen nach Ansicht von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hinsichtlich der ungleichen Verteilung der Wirtschaftskraft ihrer Mitglieder einige Parallelen auf. In einer Rede in New York sagte Trichet am Donnerstag, eine Analyse der Europäischen Zentralbank habe ergeben, dass die beiden Wirtschaftsräume "in vielerlei Hinsicht auf dieselbe Weise verschieden sind". "Wir haben eine gemeinsame Problematik: auf die bestmögliche Art sehr große und auch facettenreiche Wirtschaftsräume zu lenken", sagte Trichet mit Blick auf die Mitgliedsländer der Euro-Zone und die Bundesstaaten der USA.

In den USA funktioniere die Steuerung auf Grundlage des föderalen Systems. "Wir Europäer sollten unsere Führungen dazu bringen, kontinentaler zu denken", forderte der EZB-Präsident. Beide Wirtschaftsräume hätten Regionen, die im abgelaufenen Jahrzehnt Phasen der Euphorie und der Krise durchlebt hätten, und beide hätten "Regionen, die wichtige strukturelle Probleme eher langfristiger Natur" haben. So habe die Immobilienkrise in den USA vor allem die Bundesstaaten Nevada, Arizona, Florida und Kalifornien getroffen, in der Euro-Zone Länder wie Irland.

Eine weitere Parallele bestehe zwischen Staaten mit überwiegend verarbeitendem Gewerbe wie den US-Bundesstaaten Michigan und Ohio und dem inzwischen stark verschuldeten Euro-Land Portugal, das vor der Krise ein unterdurchschnittliches Wachstum verzeichnet habe. "Das ist die typische Folge von strukturellen Problemen, die früher und entschlossener hätten angegangen werden müssen", sagte Trichet.

(APA)

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