Irland schöpft wieder Hoffnung

Irland schoepft wieder Hoffnung
Irland schoepft wieder Hoffnung(c) AP (Frank Franklin II)
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Schulden. Der Inselstaat wird wohl ohne zweites Hilfspaket auskommen.

Brüssel/Red/Ag. „Irland ist auf dem richtigen Weg“, sagte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy am Sonntag nach einer Unterredung mit dem irischen Regierungschef Enda Kenny. So hoffnungsfrohe Worte bekommen die Pleitekandidaten unter den EU-Ländern derzeit selten zu hören.

Tatsächlich scheint sich der nordeuropäische Inselstaat besser von seiner schweren Finanzkrise zu erholen als Griechenland, aus dem ständig neue Katastrophenmeldungen kommen. Zumindest aus heutiger Sicht steht vermutlich fest, dass im Fall Irlands das erste Hilfspaket der EU – immerhin 85Milliarden Euro – reichen wird und eine zweite Geldspritze nicht mehr nötig ist.

Arbeitslosigkeit bleibt hoch

Gelöst sind die Probleme des Landes, das von einer schweren Bankenkrise in die Tiefe gerissen wurde, aber noch nicht: Die Zinsen auf irische Staatsanleihen sind sehr hoch, die Arbeitslosigkeit liegt mittlerweile schon bei knapp 15 Prozent. Die Reform des maroden Bankensektors ist bei Weitem noch nicht abgeschlossen, und die Immobilienkrise hinterlässt auf dem Häusermarkt auch noch ein ausgedehntes Trümmerfeld: 2860 Häuser stehen halb fertig in der Gegend herum und warten vergeblich auf den Weiterbau, 33.200 weitere Häuser stehen leer.

Allerdings dürfte es Irland gelingen, das Staatsdefizit von 32 Prozent im Vorjahr heuer wie vereinbart auf zehn Prozent zu drücken. Und die Wirtschaft dürfte – im Gegensatz zur griechischen – wieder wachsen. Die Ratingagentur DBRS hat vor Kurzem festgestellt, dass die irische Wirtschaft zu den „offensten und flexibelsten“ der industrialisierten Welt zählt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2011)

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