Börsen-Guru George Soros sieht die Euro-Zone "am Rande des Zusammenbruchs" und fordert ein Ausstiegsszenario für einzelne Länder.
Die griechischen Medien haben in den vergangenen Monaten immer wieder Listen mit den "unglaublichsten Zuschüssen" veröffentlicht, die in staatlichen Unternehmen seit Jahren ausgezahlt werden. Die meisten davon wurden oder sollen mit dem neuen Sparprogramm abgeschafft werden. Einige davon hier.... (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Panoramic) Bei der bereits teilprivatisierten Telefongesellschaft OTE: Zuschuss für Aufwärmung der Dienstfahrzeuge in Höhe von 25 Euro monatlich. Nach Angaben der Gewerkschaft am Montag wurde dieser Zuschuss abgeschafft. Die Angestellten (Bild) fordern aber, dass er wieder eingeführt wird. (c) AP (Petros Giannakouris) Bei der noch staatlichen Eisenbahn OSE: Zuschuss für das Händewaschen in Höhe von 420 Euro monatlich. Diesen Zuschuss bekam bisher fast ein Viertel der Angestellten, die auf Zügen arbeiteten. Er wird mit dem neuen Sparprogramm abgeschafft. Bild: Demonstrierende Bahnangestellte (c) EPA (ORESTIS PANAGIOTOU) Bei den Busbetrieben: Zuschuss für Busfahrer für rechtzeitiges Ankommen zur Aufnahme der Arbeit in Höhe von 310 Euro. Soll abgeschafft werden. (c) REUTERS (YIORGOS KARAHALIS) Für Boten von Ministerien: Zuschuss für das Tragen von Akten in Höhe von 290 Euro im Monat. (c) Www.BilderBox.com (Www.BilderBox.com) Die unglaublichsten Zuschüsse Börsen-Guru George Soros geht davon aus, dass über kurz oder lang ein Land aus der Euro-Zone ausscheiden werde. Einen Plan B gebe es nicht, weshalb an Bestehendem festgehalten werde, kritisierte Soros bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien am Sonntag. "Seien wir mal ehrlich: Wir stehen am Rand des Zusammenbruchs, der - sagen wir mal - mit Griechenland anfängt, aber sich leicht ausweiten kann", berichtet orf.at . Die Zeit für Änderungen am System sei gekommen.
Soros meint weiter, dass die europäische Politik derzeit eher Desintegration statt Integration betreibt, er glaubt, dass eine gemeinsame Fiskalpolitik notwendig ist.
Der Euro habe laut Soros von Beginn an eine Schwachstelle gehabt, weil es keine Korrekturmöglichkeiten wie etwa den Ausstieg einzelner Staaten gibt. Er bezeichnet das Überleben des Euro als "lebenswichtiges Interesse für uns alle" und verlangt daher strukturelle Änderungen in der Union.
Allein die staatliche deutsche Förderbank KfW hat bisher Kredite über 8,4 Milliarden Euro an Griechenland ausgezahlt. Allerdings stellte die KfW klar: Dies sei Teil der deutschen Griechenland-Hilfen, für die der Bund eine Garantieerklärung übermittelte. Die Förderbank rechnet damit, 2011 in drei weiteren Tranchen Kreditbürgschaften im Volumen von 7 bis 8 Milliarden Euro an Griechenland auszuzahlen. (c) AP (ROBERTO PFEIL) Die deutschen Geldinstitute kommen nach den Zahlen der Bundesbank auf 18 Milliarden Euro. Bekannt ist, dass die in "Bad Banks" ausgelagerten Problempapiere dagegen nicht dazu zählen. (c) EPA (ARNE DEDERT) Die griechische Crédit-Agricole-Tochter Emporiki hatte laut der US-Ratingagentur Moody's Ende März Kredite über 21,1 Milliarden Euro in ihren Büchern. (c) AP (PETROS GIANNAKOURIS) Die Tochter der Société Générale, Geniki, kam auf 3,4 Milliarden Euro. Nach Angaben von Präsident Nicolas Sarkozy sind französische Banken generell zu einer freiwilligen Beteiligung an der Griechenland-Rettung bereit. (c) EPA (Guillaume Horcajuelo) Die Regierung beziffert das Engagement der britischen Banken in griechische Staatsanleihen unter Berufung auf die Bank of England mit knapp 2,5 Milliarden Pfund (2,8 Milliarden Euro). Nach einer UBS-Studie ist die teilverstaatlichte Royal Bank of Scotland am stärksten involviert. (c) AP (SANG TAN) Die niederländischen Banken haben ihr Griechenland-Engagement 2010 stark zurückgefahren. Nur die in der Finanzkrise vom Staat geretteten Banken haben noch nennenswerte Außenstände. So besitzt ING griechische Staatsanleihen im Nennwert von 1,4 Milliarden Euro. (c) EPA (MAURITZ ANTIN) Auf ebenfalls 1,4 Milliarden Euro summieren sich bei ABN Amro Kredite für griechische Staatsbetriebe, darunter die Eisenbahn. Die Regierung in Den Haag hält daran fest, dass sich private Gläubiger beteiligen sollten - als Voraussetzung für staatliche Griechenland-Hilfe. (c) EPA (Rick Nedersigt) Nach Angaben der österreichischen Nationalbank sind Österreichs Banken mit 2,3 Milliarden Euro in Griechenland engagiert. Die Debatte um die Beteiligung privater Gläubiger ist eher schwach ausgeprägt. (c) REUTERS (HEINZ-PETER BADER) Die Zeitung "Jornal do Negocios" meldete,das Land habe EU-weit die - relativ gesehen - größten Forderungen an Griechenland: Es sind mehr als sieben Milliarden Euro. Allein an griechischen Staatsanleihen halten portugiesische Banken rund 1,5 Milliarden Euro. Als besonders gefährdet gilt die Privatbank Millennium BCP, die rund 730 Millionen Euro in den Büchern hat. (c) APA (NORBERT JUVAN/OESTERREICH) Das Griechenland-Engagement spanischer Banken ist vergleichsweise unbedeutend. Schätzungen zufolge halten die spanischen Geldinstitute Santander, BBVA und Bankia insgesamt weniger als 500 Millionen Euro an griechischen Staatsanleihen. Keine herausragende Rolle in dem Land spielt die Diskussion über eine Beteiligung privater Gläubiger. (c) AP (DANIEL OCHOA DE OLZA) Das Engagement europäischer Banken (Red.)
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