Griechenland: Rezession noch schlimmer als befürchtet

Griechenland: Rezession noch schlimmer als befürchtet
Griechenland: Rezession noch schlimmer als befürchtet(c) EPA (Str)
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Laut dem griechischen Finanzminister Venizelos wird die Wirtschaft heuer voraussichtlich um mehr als fünf Prozent schrumpfen. Ministerpräsident Papandreou will für den Verbleib seines Landes in der Eurozone kämpfen.

Der griechischen Regierung entgleitet die wirtschaftliche Basis für ihren Sparkurs. Die Rezession übertreffe alle Vorhersagen, sagte Finanzminister Evangelos Venizelos am Samstag in Thessaloniki. Statt um 3,8 Prozent werde die Wirtschaft dieses Jahr voraussichtlich um mehr als fünf Prozent schrumpfen.

Trotz der miserablen Wirtschaftsdaten betonte Venizelos, dass die Regierung alles unternehmen werde, um die Zusagen an ihre Geldgeber einzuhalten. Das Land werde alle Kritiker widerlegen, die sagten, Griechenland gehöre nicht in den Euro.

Papandreou: Für Verbleib in Eurozone kämpfen

Auch Ministerpräsident Giorgos Papandreou betonte am Samstag, sein Land wolle für einen Verbleib in der Eurozone kämpfen. "Unsere oberste Priorität ist ein sicherer Kurs, um das Land vor dem Bankrott zu retten", sagte er laut Redetext auf einer Veranstaltung in der nordgriechischen Stadt Thessaloniki. Den internationalen Geldgebern sicherte er zu, alles Erforderliche zu tun, um die ihnen gegebenen Zusagen zu erfüllen. "Wir haben uns entschieden, die Schlacht zu schlagen, um ein Desaster für das Land und sein Volk zu verhindern und im Euro zu bleiben", sagte Papandreou.

Zurzeit ringt die Regierung in Athen mit den anderen Euro-Ländern und dem IWF um die Auszahlung der sechsten Tranche von acht Milliarden Euro aus dem ersten Hilfspaket. Ab Oktober soll der provisorische Euro-Rettungsschirm EFSF das Land mit einem zweiten Rettungspaket von weiteren rund 110 Milliarden Euro über Wasser halten. Ob die zugesagten Sparmaßnahmen eingehalten werden können, steht in den Sternen. Mit der Konjunktur brechen auch die Steuereinnahmen weg und steigen die Sozialkosten.

(Ag.)

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