Nestlé: Die Teemaschine macht den Tee

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Symbolbild(c) Clemens Fabry
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Hersteller von „Nespresso“ füllt nach Kaffee nun auch Teeblätter in Kapseln ab. Am portionierten Kaffee verdient der Lebensmittelkonzern Nestlé bereits Milliarden. Doch die Konkurrenz wird zunehmend schärfer.

Wien/JUK. „Nespresso – What else?“, fragt George Clooney in seinen Werbespots für den Schweizer Kaffeehersteller Nespresso. Die Antwort gibt dessen Mutterkonzern, der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé, nun selbst.
Denn nicht nur Kaffee lässt sich in grün, blau oder gelb gefärbte Metallkapseln füllen und massenhaft verkaufen. Auch für eingekapselte Teeblätter sollte sich ein Markt finden, meint der Marktführer (nach Eigenangabe) bei portioniertem Kaffee in Europa. 2010 hat Nespresso drei Mrd. Franken (2,5 Mrd. Euro) Umsatz erzielt. Doch die Konkurrenz auf dem Markt wird zunehmend schärfer.
Zurück zum Tee: Ab nächster Woche gibt es in der (deutschsprachigen) Schweiz eine Maschine zu kaufen, mit der die Kontrolle der Ziehzeit und tropfende Teebeutel der Vergangenheit angehören. „Special T“ heißt das Wunderding. Mit einem Knopfdruck braut es Tee in etwa 90 Sekunden. Die normalerweise übliche, längere Zieh-Zeit (je nach Sorte zwischen zwei und zehn Minuten) entfällt. Laut Hersteller ist das auf die Geschwindigkeit und den Druck zurückzuführen, mit dem das Wasser durch die Kapsel fließt.
Die Maschine erkennt, um welche der aktuell rund 25 erhältlichen Kapseln es sich handelt – und passt die Wassertemperatur an die eingeworfene Sorte an. So verlangt grüner Tee beispielsweise nach einer niedrigeren Temperatur als schwarzer.

Komfort mit stolzem Preis

Der neue Komfort hat freilich einen stolzen Preis: Eine Packung mit zehn Kapseln Tee kostet 4,9 Schweizer Franken (4 Euro) – pro Tasse ist der Tee also deutlich teurer als im Beutel. Wer nun denkt, er könne die neuen Teekapseln in seine Kaffeemaschine einwerfen und sich die 139 Schweizer Franken (oder rund 115 Euro) für die „Special T“-Maschine sparen, der hat sich leider getäuscht.
Denn abgesehen von technischen Details passt die neue Kapsel schon von der Form her nicht in die Kaffeemaschine des Herstellers. Das Design trägt zwar eindeutig die Handschrift der Nespresso-Macher. Doch die Teekapseln sind ovaler und auf einer Seite leicht zugespitzt. Die Geschmacksrichtungen reichen von Sorten wie „Jasmine Flowers“ (grüner Tee) und „Rooibos Orange“ bis hin zu Kreationen wie „Blueberry Muffin“ oder „Sunny Grapefruit“.
Für den Österreicher ist der neue Tee jedoch vorerst noch nicht zu haben. Denn in welches Land „Special T“ als nächstes vordringt, ist noch nicht bekannt.
Lanciert wurde das Produkt bisher nur in Frankreich und der französischsprachigen Schweiz. In diesen Märkten hat Nestlé Tochterfirmen, die Kapseln und Maschine übers Internet vertreiben. Geliefert werden sie ausschließlich an Adressen in diesen Ländern. Ob die Teekapseln nach Österreich kommen, hängt vom Erfolg in den bestehenden Märkten ab.

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