Griechenland sieht Schuldenschnitt als mögliche Option

Finanzminister Venizelos soll vor Abgeordneten einen Schuldenschnitt als mögliches Szenario genannt haben
Finanzminister Venizelos soll vor Abgeordneten einen Schuldenschnitt als mögliches Szenario genannt haben(c) AP (Petros Giannakouris)
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Laut Medien hat Finanzminister Venizelos hat eine geordnete Insolvenz als Szenario genannt. Die Stimmen für einen Schuldenschnitt mehren sich.

Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos hat Medienberichten zufolge eine geordnete Insolvenz mit einem Schuldenschnitt von 50 Prozent für Gläubiger als ein Szenario für sein Land genannt. Das berichteten die Zeitungen "Ethnos" und "Ta Nea" am Freitag unter Berufung auf Personen, die bei der Rede des Ministers vor Abgeordneten anwesend waren.

Venizelos bezeichnete demnach einen Antrag auf einen Schuldenschnitt von 50 Prozent als gefährlich. Dies würde die Zustimmung und die Zusammenarbeit vieler voraussetzen, wurde der Minister zitiert. Als weitere Szenarien nannte er den Zeitungen zufolge eine ungeordnete Insolvenz oder die Umsetzung der Beschlüsse vom 21. Juli. Damals wurde ein zweites Rettungspaket für Griechenland in Höhe von 109 Mrd. Euro vereinbart. Der stellvertretende Regierungssprecher Angelos Tolkas dementierte die Berichte am Freitag.

Experten für Schuldenschnitt

Experten plädieren schon länger für einen Schuldenschnitt. Gläubiger müssten dann auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. So kritisierte der US-Ökonom Kenneth Rogoff  die grundsätzliche Haltung der europäischen Politik. "Es ist Unsinn, Schuldenschnitte um jeden Preis zu vermeiden. Die europäischen Führer müssen Umschuldungen zulassen, wo es nötig ist, und eine glaubhafte Linie ziehen, von der an sie Länder verteidigen wollen." Das wahre Problem der Eurozone sei, dass die Regierung und die Europäische Zentralbank (EZB) versuchten, alles zu garantieren. Sie ignorierten, dass manche Länder insolvent sind und behaupteten einfach, Griechenland wird nie pleitegehen. "Doch Griechenland wird umschulden müssen."

(APA)

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