Selbstkritischer Papandreou erhält Hilfe von Merkel

Ministerpräsident Papandreou gibt sich betont zuversichtlich
Ministerpräsident Papandreou gibt sich betont zuversichtlich(c) dapd (Virginia Mayo)
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"Yes, we can" - Griechischer Ministerpräsident nimmt eine Anleihe bei Obama und gibt sich zugleich selbstkritisch: "Wir sind kein armes Land, wir waren ein schlecht geführtes Land".

Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou hat sich zuversichtlich gezeigt, die Schuldenkrise zu bewältigen. Mit "Yes, we can" ("Ja, wir können"), nimmt Papandreou in Berlin beim Tag der deutschen Industrie eine Anleihe beim US-Präsident Barack Obama. Es gebe das Potenzial in Europa, die Krise als Chance zu einem wirklichen Wechsel nutzen.

Er betonte, Griechenland stehe zu seinen Zusagen, um die nächste Milliardenrate von Europäern und Internationalem Währungsfonds zu bekommen. "Ich kann garantieren: Griechenland wird alle Verpflichtungen erfüllen."

Berlin sagt Athen Hilfe zu

Unterstützung hat ihm die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zugesagt. "Was immer Deutschland an Hilfestellung leisten kann, das werden wir leisten, sei es durch die private Wirtschaft, sei es aber auch durch politische und administrative Fähigkeiten", sagte Merkel auf dem BDI-Tag der Deutschen Industrie in Berlin. Griechenland müsse wieder Vertrauen gewinnen und die Märkte müssten den Eindruck gewinnen, dass das Land auf einem guten Weg sei.

In Richtung des griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou sagte Merkel, sie habe "absoluten Respekt" für die Strukturreformen des überschuldeten Landes. Papandreou hatte zuvor vor den deutschen Industrievertretern mangelnde Anerkennung für die Bemühungen seines Landes beklagt. 

Der griechische Regierungschef übte auch Selbstkritik. "Wir sind kein armes Land, wir waren ein schlecht geführtes Land." Man sei mitten auf einem "schmerzhaften Weg". Er rief Investoren zu einem stärkeren Engagement in seinem Land auf, um es für die Zukunft zu rüsten.

Griechenland habe allein 2010 sein Defizit gewaltig reduziert. Zum Vergleich: Deutschland hätte dafür 125 Milliarden Euro sparen müssen, sagte Papandreou. Er dankte den Euro-Partnern für die Solidarität. "Das gibt uns die Zeit für Veränderungen." "Sie stehen nicht allein vor Ihren großen Aufgaben", sagte BDI-Chef Hans-Peter Keitel in Richtung des Athener Regierungschefs. Papandreou lud die deutsche Industrie ausdrücklich zu Investitionen in Griechenland ein.

(APA)

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