Gusenbauer: Ohne Europa wären wir arm

Alfred Gusenbauer
Alfred GusenbauerClemens Fabry
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"Wenn Euro nicht mehr ist, verlieren wir alle", warnte Alfred Gusenbauer im Ö1-Mittagsjournal. Seiner Meinung nach müssen auch Italien und Spanien unter den Euro-Rettungsschirm passen.

Für einen Euro-Rettungsschirm, der groß genug ist, um auch Italien und Spanien aufzunehmen, hat sich Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) in der Reihe "Im Journal zu Gast" des Ö1-Mittagsjournals am Samstag ausgesprochen. Der Rettungsschirm "wird so groß sein müssen, damit auch notfalls Italien und Spanien darunterpasst", sagte er.

Euro muss bleiben

Gleichzeitig plädierte er mit aller Entschlossenheit für die Beibehaltung des Euro. "Wenn der Euro nicht mehr ist, verlieren wir alle", betonte Gusenbauer. Es sei eine "gefährliche Illusion", wenn man meine, "alleine würde es uns viel besser gehen". "Österreich wäre ohne dieses Europa bedeutend ärmer", betonte der Ex-Kanzler.

Reduzierung des Schuldenniveaus

Gusenbauer sprach sich auch für eine Reduzierung des Schuldenniveaus und dabei auch für einen bedeutenden Schuldenschnitt für Griechenland aus. "Das wird bei einem Land wie Griechenland ohne Schuldenschnitt nicht gehen", sagte er. Dieser müsse aber weitaus höher sein als die derzeit diskutierten 20 Prozent. "Das ist viel zu wenig." Um etwa ein Schuldenniveau wie Österreich zu erreichen, würde das eher einen Schnitt von 60 Prozent bedeuten.

Ein Wachstums- und Stabilitätspakt

Zur Förderung der verschuldeten EU-Länder verwies er auf "unausgeschöpftes Geld in den Regional- und Strukturfonds", die man bündeln und für "Wachstums-, Beschäftigungs- und Innovationsprogramme" einsetzen müsse, damit die verschuldeten Länder "wieder auf die Beine kommen". "Man braucht einen europäischen Wachstums- und Stabilitätspakt", betonte Gusenbauer.

Rekapitalisierung der Banken

Der Ex-Kanzler sprach sich auch für eine bessere Kapitalversorgung der Banken aus. Eine Rekapitalisierung der Banken sei zu unterstützen - wenn die Banken dabei Hilfe brauchten, auch durch die öffentliche Hand, meinte er. Das sei "noch immer bedeutend günstiger", als "von vornherein irgendwelche hohen Zinsgarantien abzugeben". Die Banken hatte sich zuletzt gegen Vorschläge von "Zwangsrekapitalisierungen" gewehrt.

(APA)

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