Frankreich gerät ins Visier von Moody's

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FRANCE-EIFFEL-TOWER-FRAUD(c) EPA (Manoocher Deghati)
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Die Ratingagentur Moody's will den Ausblick für Frankreichs Aaa-Rating "auf den Prüfstand stellen". Unter anderem wegen Hilfen für andere Länder.

Die Ratingagentur Moody's stellt den stabilen Ausblick für das französische Toprating (AAA) auf den Prüfstand. Entscheidend für die Beibehaltung des stabilen Ausblicks für die Kreditwürdigkeit seien wirtschaftliche und fiskalische Reformen, schreibt Moody's in einem am Montagabend veröffentlichten jährlichen Kreditbericht. Wirtschaftsminister Francois Baroin betonte, Frankreich werde alles tun, um die Top-Kreditwürdigkeit zu behalten. Er räumte zudem ein, dass die französische Regierung ihre Wachstumsprognose für 2012 wahrscheinlich erneut nach unten revidieren müsse.

Moody's erklärte, die Finanzstärke Frankreichs sei durch die Finanz- und Wirtschaftskrise geschwächt worden. In Bezug auf die Schuldensituation gehöre Frankreich mittlerweile zu den schwächsten mit "AAA" benoteten Ländern.

Schwächeres Wirtschaftswachstum

Außerdem stehe Frankreich in den nächsten Monaten vor Herausforderungen: So könnte zusätzliche Unterstützung für andere Länder notwendig werden oder das französische Bankensystem gestützt werden müssen. Ein schwächeres Wirtschaftswachstum könnte in Frankreich noch stärkere Sparanstrengungen notwendig machen. Die Regierung hat versprochen, das nach EU-Regeln unzulässig hohe Staatsdefizit bis 2013 auf die Höchstgrenze von 3 Prozent des BIP zu senken.

Generell verfüge Frankreich aber über eine Wirtschaft mit "hoher Produktivität, breiter Diversifizierung und hoher Innovationskraft", betonte Moody's. Zudem verfüge der private Sektor über ein hohes Sparvermögen. Die Überprüfung des Ausblicks erfolge in den nächsten drei Monaten.

Frankreichs Topnote "AAA" ist auch für den Euro-Rettungsfonds EFSF wichtig. Sie ermöglicht es, zu den besten Konditionen Geld am Kapitalmarkt aufzunehmen.

Wirtschaftsminister Baroin sagte dem Fernsehsender France 2, seinen zuletzt vorausgesagten Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,75 Prozent werde das Land angesichts der Wirtschaftslage vermutlich

(APA)

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