Griechenland-Krise: Finanzmärkte im Schockzustand

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Dax(c) REUTERS (Kai Pfaffenbach)
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Der deutsche Leitindex Dax verlor nach der Ankündigung eines griechischen Votums über das Rettungspaket fünf Prozent.

Die Griechenland-Krise ist mit voller Wucht wieder ausgebrochen - nur wenige Tage nach dem vermeintlich entscheidenden Euro-Gipfel in Brüssel. Dessen Beschlüsse zu den Milliarden-Hilfen für Athen stehen wieder aufs Messers Schneide, weil die dortige Regierung dem Abgrund entgegentaumelt. Innenpolitisch zunehmend isoliert, will Ministerpräsident Giorgos Papandreou seinen Sparkurs und die Hilfszusagen dem Volk zur Abstimmung vorlegen. Als Reaktion schmolz die knappe Regierungsmehrheit der Sozialisten weiter zusammen. Zugleich werden die Forderungen nach einer "Regierung der nationalen Rettung" lauter.

An den Finanzmärkten löste die völlig unerwartete Entwicklung Schockwellen aus: Der deutsche Leitindex Dax stürzte in der Spitze am frühen Nachmittag mehr als sechs Prozent ab. Er schloss 5,00 Prozent tiefer. Auch der Kurs des Euro brach ein.

Staatsbankrott möglich

Euro-Gruppen-Chef Juncker fürchtet nach der Ankündigung der griechischen Volksabstimmung noch größere Nervosität und Unsicherheit an den Finanzmärkten. Sollten die Griechen den vereinbarten Rettungsplan ablehnen, so sei ein griechischer Staatsbankrott möglich.

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso erklärten in Brüssel, sie hätten am Dienstag mit Papandreou telefoniert. Auch stünden sie im Kontakt mit anderen Mitgliedern der Eurozone. Weiter heißt es in der Erklärung: "Wir vertrauen darauf, dass Griechenland seinen Verpflichtungen gegenüber der Eurozone und der internationalen Gemeinschaft nachkommen wird."

(APA)

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