G20-Treffen: "Für uns zählen Taten"

Die G20 beraten auch über die Regulierung der Finanzmärkte.
Die G20 beraten auch über die Regulierung der Finanzmärkte. (c) EPA (GUILLAUME HORCAJUELO)
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Die führenden Industrie- und Schwellenländer beenden heute ihre Beratungen in Cannes. Bei den angestrebten Reformen des Weltwährungssystems zeichnet sich keine rasche Lösung ab.

Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) kommen heute in Cannes zum zweiten und letzten Tag ihrer Beratungen zusammen. In den Gesprächen soll es um die Themen Klima und Energie gehen. Außerdem stehen der Kampf gegen grenzüberschreitende Steuerflucht, die Regulierung der Finanzmärkte, die Bekämpfung der Korruption und explodierende Preise von Nahrungsmitteln auf dem Programm.

Es ist allerdings zu erwarten, dass die Schulden- und Griechenlandkrise auch den zweiten Tag des Gipfels sehr stark überlagern wird. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel machte noch einmal klar, dass Griechenland in der Pflicht stehe. "Für uns zählen Taten, nichts anderes", sagte Merkel. Das Land müsse die Reform- und Spar-Beschlüsse des EU-Gipfels von Ende Oktober umsetzen.

Sarkozy scheitert bei Finanztransaktionssteuer

Am ersten Tag ihrer Beratungen stritten die G20-Staaten weiter über Maßnahmen gegen gefährliche Spekulationsgeschäfte. Nach Entwürfen für die Abschlusserklärung des Gipfels scheiterte der französische Präsident Nicolas Sarkozy mit der Einführung einer globalen Bankenabgabe auf Finanzgeschäfte. Als einer der größten Gegner einer Finanztransaktionssteuer gelten die USA. Sie halten eine Bankengebühr auf die Verbindlichkeiten der größten Geldhäuser für die bessere Lösung, um die Finanzindustrie an den Belastungen durch die Krise zu beteiligen.

Auch bei den angestrebten Reformen des Weltwährungssystems zeichnete sich keine rasche Lösung ab. Offensichtlich Einigkeit herrschte, Schattenbanken unter Aufsicht zu stellen. Die G20 verpflichtet sich laut dem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorlag, "die Regulierung und Aufsicht" zu stärken.

An der französischen Mittelmeerküste sind neben den großen westlichen Industriestaaten auch aufstrebende Nationen wie China, Indien, Brasilien und Mexiko mit ihren Staats- und Regierungschefs vertreten. In der G20 sind Industriemächte, Schwellenstaaten und Entwicklungsländer vertreten. Auch Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) sitzen mit am Tisch.

(APA)

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