ifo-Chef: "Die Griechen müssen austreten und abwerten"

ifo-Chef Sinn sieht nur mitdrastischen Massnahmen eine Möglichkeit Griechenland zu retten
ifo-Chef Sinn sieht nur mitdrastischen Massnahmen eine Möglichkeit Griechenland zu retten(c) dapd (Matthias Schrader)
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Experte Sinn empfiehlt Griechenland den Austritt aus der Euro-Zone. Dazu müsse man das ganze Land abschotten, sagt Uni-Professor Neumann.

Der Präsident des Münchner ifo Instituts, Hans-Werner Sinn, sieht keine Möglichkeit mehr für einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone. "Die Griechen haben keine Chance, im Euro-Raum wettbewerbsfähig zu werden. Sie müssten ihre Löhne um die Hälfte senken. Das geht nur durch Austritt und Abwertung", sagte Sinn der "Wirtschaftswoche". Auch wenn es keine Rechtsgrundlage für einen Austritt gebe, sei die Trennung vom Euro möglich. "Alles ist technisch machbar, die Trennung der Tschechischen Republik von der Slowakei hat es gezeigt", sagte Sinn.

Um das panikartige Abräumen der Euro-Guthaben bei Banken zu vermeiden, müsste die Regierung in Athen die Rückkehr zur Drachme heimlich vorbereiten. "Am besten führt man die Währungsreform an den Weihnachtsfeiertagen durch", sagte der Währungsexperte Manfred Neumann, Professor an der Universität Bonn, der "Wirtschaftswoche". Man müsse dann das ganze Land abschotten. Die Grenzen müssten geschlossen werden, Banküberweisungen wären verboten, um den Abfluss von Geldern einzudämmen. Auch der internationale Flug- und Bahnverkehr würde eingestellt. "Um die neuen Scheine zu drucken, braucht man etwa drei Tage", sagt Neumann.

(APA)

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