Faymann schließt Euro-Austritt der Griechen nicht aus

Faymann hält Euro-Austritt Griechenlands für möglich
Faymann hält Euro-Austritt Griechenlands für möglich(c) EPA (Hans Klaus Techt)
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Erstmals schließt der Bundeskanzler einen Eurozonen-Austritt der Griechen nicht mehr aus. Geld werde nur fließen, wenn Reformen umgesetzt werden.

Bundeskanzler Werner Faymann schließt einen Austritt der Griechen aus der Eurozone nicht mehr aus: "Der Austritt aus der Eurozone ist dann eine Möglichkeit, wenn Griechenland die Bedingungen nicht erfüllt und die Reformen nicht umsetzen kann", so Faymann im Interview mit der Tageszeitung "Österreich". Eine Rückkehr zu einer "neuen-alten Währung wie der Drachme wird für Griechenland aber sicher nicht weniger schwierig als der Verbleib in der Eurozone", warnt der Bundeskanzler. Die Entscheidung über einen Austritt aus der Eurozone liege aber bei Griechenland.

Weitere Milliarden der EU werde es nur geben, wenn die Griechen ihre Reformen jetzt auch nachhaltig umsetzten: "Griechenland muss sich zu einer nachhaltigen weiteren Entwicklung verpflichten. Das heißt: Es muss klar sein, dass das Sparpaket umgesetzt wird. An diese Bedingungen sind auch die weiteren Zahlungen geknüpft." Nach jetzigem Stand bedeute das: "Bevor die Griechen nicht nachweisen, dass sie die Bedingungen von EU und IWF umsetzen, wird kein weiteres Geld überwiesen", sagte Faymann.

Eine Volksabstimmung zu Griechenland in Österreich stehe derzeit nicht zur Diskussion: "Ich bin grundsätzlich nicht gegen Referenden. Eine Volksabstimmung soll es aber dann geben, wenn es zu wesentlichen Änderungen der bestehenden EU-Verträge kommt. Das steht bei Griechenland nicht zu Diskussion", so Faymann.

(APA)

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