Geht Raiffeisen-Vorstand zur Sberbank?

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Die russische Sberbank sucht nach der Übernahme der "Volksbanken International" einen Chef für ihre neue österreichische Tochter.

Moskau/Est/Ag. „Kein Rauch ohne Feuer“, bestätigte am Montag eine dem Sberbank-Management nahestehende Quelle gegenüber der „Presse“ das Gerücht, Raiffeisen-Vorstandsmitglied Aris Bogdaneris befinde sich im Rennen um den Posten des Vorstandsvorsitzenden der Volksbanken International (VBI). Bogdaneris sei einer von zwei Kandidaten, die in der Endauswahl für den Posten stünden. Auch der zweite komme aus Österreich, entstamme aber ebenso wie Bogdaneris nicht der VBI. Binnen eines Monats solle die Entscheidung fallen.

Die staatliche russische Sberbank hatte in der Vorwoche für 505 Millionen Euro die in Wien ansässige „Volksbanken International“ übernommen. Aufsichtsratschef wird der Automanager Siegfried Wolf.

Raiffeisen bestreitet Gerüchte

Am Montag hat die russische Wirtschaftszeitung „Kommersant“ ebenfalls unter Berufung auf Sberbank-nahe Kreise erstmals davon berichtet, dass sich die Sberbank bereits zu 99 Prozent auf einen Kandidaten für die VBI festgelegt habe und Bogdaneris Favorit sei. Ein Sprecher der Raiffeisen Bank International (RBI) bestreitet, dass Bogdaneris zur Sberbank oder zur „Volksbanken International“ wechselt. Die Gerüchte seien falsch.

Bogdaneris ist kanadischer Staatsbürger und gehört dem RBI-Vorstand seit 2004 an. Er ist „Chef Operating Officer“ (COO). Zu seinen Aufgaben zählen die Leitung, Steuerung und Organisation der Betriebsprozesse.

Die Sberbank ließ eine Anfrage unkommentiert, eine rechtzeitige schriftliche Stellungnahme wurde zugesichert, traf aber bis Redaktionsschluss nicht ein.

Wie „Die Presse“ aus dem Sberbank-Umfeld erfuhr, sei man bei dem Geldinstitut ziemlich ungehalten darüber, dass die Information an den „Kommersant“ durchgesickert war.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.02.2012)

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