Iran und Geldschwemme treiben Ölpreis

(c) AP (Hasan Jamali)
  • Drucken

Mehrere Länder planen bereits die Freigabe der strategischen Reserven. Die Ursachen des Ölpreishochs dürften damit jedoch nicht bekämpft werden.

Wien/Jaz. Der hohe Ölpreis und die in der Folge rasant gestiegenen Treibstoffpreise an den Tankstellen sind nicht nur in Österreich ein großes Thema. So sorgt ein Rekordpreis von knapp vier Dollar je Gallone Benzin (rund 80 Eurocent je Liter) vor allem in den USA für Aufregung im Wahljahr. Nicht zuletzt deswegen gibt es immer wieder Stimmen, die eine Freigabe der strategischen Ölreserven fordern, um das Preisniveau zu dämpfen. Ähnliche Überlegungen wurden zuletzt auch in Großbritannien und Frankreich laut.

Anstieg auf 125 Dollar je Fass

Die Ursachen des Ölpreishochs dürften damit jedoch nicht bekämpft werden. So ist der jüngste Anstieg von rund 100 Dollar je Fass (zu 159 Liter) auf nunmehr 125 Dollar je Fass nur kaum dem Zusammenspiel von realer Ölnachfrage und realem Ölangebot geschuldet. Vielmehr gilt die jüngste Geldschwemme der US-Notenbank Fed und der EZB als Grund für den Anstieg, weil die frischen Dollars und Euros in Rohstoffe investiert werden und so die Preise treiben.

Ein zweiter Faktor ist die Unsicherheit über einen Krieg des Westens gegen den Iran. Sollte es zu Kampfhandlungen und einer Sperre der Straße von Hormus kommen, würde der Ölpreis erneut kräftig in die Höhe schießen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.04.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Exxon Hohe OsterSpritpreise Ammenmaerchen
International

Exxon: Hohe Oster-Spritpreise ein "Ammenmärchen"

"Der Weltmarkt richtet sich nicht danach, ob in Hamburg oder Berlin die Schulferien anfangen", sagt eine Sprecherin des Ölkonzerns ExxonMobil.
Österreich

Treibstoff: Die Angst des Fahrers vor der Tankstelle

Die Preise an den Tankstellen liegen in Österreich auf einem Rekordhoch. Verantwortlich dafür sind Steuererhöhungen und internationale Rohstoffbörsen. Die Funktion Letzterer ist nicht unumstritten.
Deutsches Kartellamt geht gegen
International

Kartellamt ermittelt gegen Ölkonzerne

In Deutschland nehmen die Behörden die fünf großen Tankstellenbetreiber ins Visier.
Leitartikel

Das bequeme Gejammer über den hohen Benzinpreis

Ausgerechnet Vater Staat wird immer wieder um Hilfe angefleht, wenn es um hohe Spritpreise geht. Dabei ist es der Staat, der an der Zapfsäule am besten verdient.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.