US-Unternehmer will "Goldrausch im All entfachen"

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Die Firma Planetary Resources will Rohstoffe im Weltraum fördern. Zu den Geldgebern zählen Google-Chef Larry Page und "Avatar"-Regisseur Cameron.

Ressourcen aus dem All ist ein Thema, das man eigentlich eher aus Science-Fiction-Filmen kennt: In der finnischen Klamotte "Iron Sky", der derzeit in den Kinos läuft, stoßen Amerikaner auf riesige Helium-3-Vorkommen am Mond. Und in "Avatar" beuten die Menschen rücksichtslos Naturschätze auf einen fernen Planeten aus. Ausgerechnet der Regisseur des erfolgreichsten Films aller Zeiten, James Cameron, unterstützt jetzt ein Projekt zur Förderungen von Rohstoffen im Weltall. Auch Google-Chef Larry Page zählt zu den Geldgebern. Das gab die US-Firma Planetary Resources bekannt. Das Unternehmen verspricht, eine neue Industrie an der Schnittstelle von Weltraumerkundung und Rohstoff-Förderung zu schaffen. Binnen zwei Jahren will die Firma soweit sein, dass eine Vorhut an Raumfahrzeugen ins All starten kann.

"Ich will einen Goldrausch entfachen", sagte Firmen-Gründer Peter Diamandis dem Magazin "Forbes". Was genau Planetary Resources plant, blieb bisher unklar, doch Diamandis hat Andeutungen gemacht, dass es um die Ausbeutung von Asteroiden gehen könnte. Er erzählte, dass er seit seiner Kindheit von Asteroiden-Bergwerken geträumt habe und versprach Neuigkeiten in diese Richtung.

Pionier der privaten Weltraum-Erkundung

Der 50-jährige Diamandis ist ein Pionier der privaten Weltraum-Erkundung. So hatte er den Wettbewerb Ansari X-Prize ausgeschrieben, aus dem 2004 das erste private Raumschiff SpaceShipOne hervorging. Anfang der 90er Jahre war er an der Gründung einer Firma beteiligt, die Weltraumtouristen an Bord russischer Sojus-Schiffe ins All schickt.

Während die staatlichen Weltraum-Programme in den USA und Russland mit Sparmaßnahmen klarkommen müssen, hatten in den vergangenen Jahren wohlhabende Unternehmer private Projekte vorangetrieben. Darunter sind Amazon-Gründer Jeff Bezos, der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla, Elon Musk, und Microsoft-Mitgründer Paul Allen, der schon hinter dem SpaceShipOne stand.

Chefingenieur von Planetary Resources ist Chris Lewicki, ein früherer Manager eines Mars-Programms bei der NASA. Das "Wall Street Journal" berichtete am Samstag von Studien der NASA, wie Asteroiden näher zur Erde "abgeschleppt" werden könnten, um sie auszubeuten. Demnach würde es 2,6 Milliarden Dollar kosten, einen Asteroiden mit einem Durchmesser von sieben Metern mit einem Roboter-Raumschiff in die Mond-Umlaufbahn zu befördern. Ein solches Projekt könne etwa zum Jahr 2025 umgesetzt werden.

(Ag.)

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