Ökostrom: Zahlen, bitte!

Öko-Förderung macht Strom teurer. Das will man bekämpfen: mit Subventionen.

Anschubförderung für eine sinnvolle Energiewende ist eine schöne Sache. So wie das in Deutschland und Österreich praktiziert wird, läuft freilich alles in Richtung Megaflop à la Landwirtschaft: Solar- und Windinvestitionen werden „pragmatisiert“, indem Versorger den Produzenten jede erzeugte Kilowattstunde zu völlig überhöhten und auf Jahre hinaus fixierten Tarifen abnehmen müssen. Egal, ob sie den Strom gerade brauchen oder nicht.

Die Rechnung zahlen die Stromkonsumenten durch Öko-Aufschläge, die gerade wegen dieser Investorenpragmatisierung in den nächsten Jahren dramatisch steigen werden. So weit, so schlecht.

Und wie reagiert die Politik, die das verbockt hat, darauf? In Deutschland so: Die nach oben subventionierten Strompreise sollen für Konsumenten abgefedert werden, indem der Preis auf Konsumentenseite noch einmal subventioniert wird. Irrsinn, nicht?

Vielleicht kann den Energiepolitikern einmal jemand empfehlen, sich das Agrarsubventionssystem genauer anzuschauen. Und dann zu handeln. Denn eine „Energiemarktordnung“ auf Bauernart können wir uns sicher nicht leisten.


josef.urschitz@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.06.2012)

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