Sberbank kauft Denizbank für 3 Mrd. Euro

Sberbank kauft Denizbank
Sberbank kauft Denizbank (c) REUTERS (MURAD SEZER)
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Die russische Sberbank will in der Türkei expandieren und kauft die türkische Denizbank, die auch in Österreich vertreten ist.

Die russische Sberbank treibt ihren Expansionskurs im europäischen Ausland mit einer Milliardenübernahme voran. Für den Kauf der türkischen Denizbank überweist Russlands Branchenprimus dem bisherigen Denizbank-Mutterkonzern Dexia bis zu 3 Milliarden Euro, wie die Sberbank am Freitag mitteilte. Das Geschäft gilt als der größte Zukauf in der Geschichte der Sberbank. Es soll im vierten Quartal über die Bühne gehen.

An der Börse von Istanbul war die Denizbank am Freitag 8,4 Milliarden türkische Lira wert, das sind 2,28 Milliarden Euro.

Türkischer Markt im Visier

Die Russen haben den türkischen Markt schon lang als Wachstumsmarkt erkoren, wie überhaupt Expansion außerhalb der ehemaligen Sowjetunion angesagt ist. Erst im Februar haben die Russen der Volksbanken AG (ÖVAG) aus Österreich die Osteuropa-Tochter Volksbank International (VBI) VBI für 505 Millionen Euro abgekauft. Die Sberbank ist seitdem schon mit einer ersten Banklizenz in Wien vertreten.

Vom Denizbank-Verkauf an die staatlich kontrollierte russische Sberbank erfasst sind nicht nur die türkischen Aktivitäten, sondern auch die Operationen in Russland selbst und in Österreich. Die Denizbank unterhält in Österreich eine schnell wachsende Tochterbank und ist von hier aus in Deutschland aktiv. Sie macht regelmäßig durch auffällig günstige Zinskonditionen auf sich aufmerksam, was die Konkurrenz vor allem am Wiener Markt immer wieder bitter vermerkte.

Denizbank auch in Österreich aktiv

Im Jahresbericht 2011 meldete die Denizbank AG Österreich ein 50-prozentiges Gewinnplus auf 22,6 Millionen Euro, bei einer Bilanzsumme von 3,19 Milliarden Euro. Aktuell hat die Denizbank in Österreich 12 Filialen und eine Zweigniederlassung der Wiener Dependence in Frankfurt.

Im Jahr 2006 hatte die belgisch französische Dexia-Gruppe für rund 1,9 Milliarden Euro 75 Prozent an der türkischen Denizbank übernommen. Sie kaufte die Anteile damals von der Zorlu Holding.

"Die Türkei ist ein sehr interessanter Markt", sagte Sberbank-Chef German Gref am Freitag vor Journalisten in Istanbul. "Wir glauben an dieses Land." Die Übernahme soll die im heimischen Russland bereits dominierende Staatsbank ihrem Ziel näher bringen, die Auslandserträge bis 2014 auf 5 Prozent zu steigern

(APA)

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