Jeder zwölfte OECD-Bürger ohne Job

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Symbolbild(c) AP (MICHAEL PROBST)
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Auch im OECD-Vergleich ist die Jugendarbeitslosigkeit doppelt so hoch wie die allgemeine. Die Organisation fordert die Staaten zu höheren Ausgaben auf. Österreich steht im Vergleich mit den OECD-Ländern gut da.

Wien/hie. In puncto Arbeitslosigkeit tut sich in der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) seit Anfang des Vorjahres nicht viel: Die Arbeitslosenquote in den Industrieländern lag im April bei 7,9 Prozent, der Wert verharrt seit Jänner 2011 auf diesem Niveau. In der Eurozone betrug die Arbeitslosigkeit elf Prozent. Das ist zwar genauso viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber um 3,7 Prozentpunkte mehr als im März 2008, als die Arbeitslosenquote in den Ländern der Währungsunion ein Rekordtief verzeichnete.

Österreich steht im Vergleich mit den anderen Mitgliedern des „Klubs der Reichen“, wie die OECD-Länder wegen ihrer Wirtschaftskraft genannt werden, gut da. Mit 3,9 Prozent Arbeitslosigkeit liegt der heimische Arbeitsmarkt nicht nur in der Eurozone, sondern auch im OECD-Ranking im absoluten Spitzenfeld. Nur Südkorea schafft neben Österreich noch einen Dreier vor dem Komma (siehe Grafik).

Wie überall ist die Jugendarbeitslosigkeit in den OECD-Ländern vergleichsweise hoch. Sie war mit 16,1 Prozent im April etwa doppelt so hoch wie die allgemeine Arbeitslosigkeit. In den EU-Ländern hatten im April sogar durchschnittlich 22,4 Prozent der unter 25-Jährigen keine Arbeit.

Bis 2016 „dramatisch hoch“

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) der Vereinten Nationen warnte wiederholt vor den Folgen der steigenden Jugendarbeitslosigkeit. Die Organisation schätzt, dass die Arbeitslosigkeit unter den Jungen zumindest bis 2016 auf einem „dramatisch hohen Niveau“ verharren wird. Die OECD fordert angesichts dessen, dass die Staaten ihre Ausgaben für Qualifizierungsprogramme auf dem Arbeitsmarkt erhöhen sollen.

Seit Ausbruch der Krise 2008 hat die Jugendarbeitslosigkeit weltweit um 5,3 Prozent zugelegt. In den EU-Staaten und anderen Industrieländern betrug der Anstieg 26,5 Prozent.

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