Nokia will weitere 10.000 Stellen streichen

Nokia will 10000 Stellen
Nokia will 10000 StellenEPA/SEPPO SIRKKA
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Der finnische Konzern will insgesamt mehr als ein Viertel seiner Belegschaft abbauen. In der Handy-Sparte erwartet man heuer noch höhere Verluste.

Der angeschlagene Handy-Hersteller Nokia will weltweit weitere 10.000 Stellen streichen und rechnet in seiner Mobiltelefon-Sparte mit noch höheren Verlusten. Insgesamt hat der einstige Platzhirsch damit seit 2010 den Abbau von 40.000 Arbeitsplätzen angekündigt, mehr als ein Viertel der Gesamtbelegschaft. In Deutschland wird fast jeder zweite Arbeitsplatz abgebaut: Der Standort in Ulm mit rund 730 Arbeitnehmern soll per Ende
September geschlossen werden.

Nokia versucht seit Jahren weitgehend vergeblich, sich größere Anteile am Smartphone-Markt zu sichern. Während Rivalen wie Apple und Samsung Electronics regelmäßig Rekorde knacken, wartet Nokia mit nicht endenden Negativschlagzeilen auf. Erst jüngst hatten die Finnen erklärt, in den beiden ersten Quartalen nicht aus der Verlustzone herauszukommen. Die Nokia-Aktie verlor im frühen Handel neun Prozent, seit Anfang 2011 sind sie um rund 70 Prozent abgestürzt.

Restrukturierungskosten von einer Milliarde Euro

Am Donnerstag teilte Nokia mit, die Sparte "Devices and Services" werde im zweiten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen rutschen. Die operative Marge von minus 3 Prozent aus dem ersten Quartal werde sich nochmals verschlechtern, hieß es. Im Zusammenhang mit dem Stellenabbau hieß es, es würden zusätzliche Restrukturierungskosten von einer Milliarde Euro bis Ende 2013 anfallen.

Nokia-Chef Stephen Elop will die dringend benötigte Kehrtwende damit mit noch härteren Einsparungen durchsetzen. Die jetzt beschlossenen Schritte sollten dabei helfen, Nokia nachhaltig wieder profitabel zu machen. Analysten hatten bereits zuletzt gesagt, Nokia müsse es sehr bald gelingen, das Ruder herumzureißen.

"Es muss eine echte Trendwende in der zweiten Jahreshälfte geben oder es werden ernsthafte Fragen über Nokias Zukunft aufkommen", hatte etwa Ben Wood von CCS erklärt. Auch die Nokia-Hoffnungsträger, die mit der Windows-Betriebssoftware laufenden Lumia-Modelle, hatten zuletzt nicht die gewünschten Absatzimpulse gebracht.

Luxushandy-Marke Vertu verkauft

Der finnische Handyhersteller hat am Donnerstag wie erwartet die  Luxushandy-Marke Vertu an den Finanzinvestor EQT verkauft. Das Unternehmen bestätigte damit Medienberichte. Zu den finanziellen Details gab es vorerst keine Angaben.

(APA)

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