Staats-Managerin wird ÖVP-Vize. Geht das?

Michael Appelt /picturedesk.com
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Bettina Glatz-Kremsner sitzt im Vorstand der teilstaatlichen Casinos Austria. Jetzt wird sie auch Stellvertreterin von Sebastian Kurz. Die Symbiose von Wirtschaft und Politik hat eine neue Qualität erreicht.

Am 1. Juli ist es soweit: In Linz wird die ÖVP im Rahmen ihres Parteitags Sebastian Kurz zum Parteichef wählen. Und seine vier Stellvertreter. Nachgerade euphorisch waren sie vor rund zwei Wochen präsentiert worden, weil auch sie so etwas wie ein Signal der Erneuerung sein sollen. Vorhang auf also für den oberösterreichischen ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer, die junge steirische Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl sowie die noch jüngere Bregenzer Stadträtin Veronika Marte. Kandidatin Nummer vier ist allerdings die größte Überraschung. Es ist Bettina Glatz-Kremsner. Eine Managerin. Glatz-Kremsner ist seit Jahren Vorstandsmitglied der teilstaatlichen Casinos Austria und Chefin der Lotterien. Und sie wird diesen Job auch als ÖVP-Vize behalten. Positiv kann man die Sache also so beurteilen: So etwas ist in Österreich tatsächlich neu. Weniger positiv: Die Doppelgleisigkeit ist durchaus umstritten.

Klar: Bettina Glatz-Kremsner war immer schon ein politischer Kopf, und sie hat aus ihrer Nähe zur Volkspartei auch nie ein Hehl gemacht. Bei der niederösterreichischen Landtagswahl 2013 beispielsweise leitete sie ganz offiziell das Personenkomitee für ÖVP-Landeshauptmann Erwin Pröll. Dieser soll von Glatz-Kremsner seinerzeit so angetan gewesen sein, dass er sie angeblich als seine Nachfolgerin aufbauen wollte.

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