Der Spagat der Werbeagentur GGK zwischen ÖVP und SPÖ

APA/HANS PUNZ
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Die GGK hat ein böses Video über ÖVP-Chef Sebastian Kurz produziert. Sie macht auch Kampagnen für die Casinos Austria-Gruppe, wo Kurz-Vize Bettina Glatz-Kremsner im Vorstand sitzt. Österreich halt.

Ja, so etwas kann unangenehm sein. Ist es wohl auch. Die bösen Videos, die im Internet unter dem recht flotten Titel „Die Wahrheit über Sebastian Kurz“ herum geistern, haben am Wochenende also für Erklärungen von allen Seiten gesorgt: Namens der SPÖ sagte Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler, dass die SPÖ die Videos „nicht direkt“ beauftragt habe. Vielmehr habe der mittlerweile abhanden gekommene Berater Tal Silberstein bloß verschiedenste Konzepte entworfen, um diese in so genannten Fokusgruppen abzutesten. Namens der FPÖ meinte Generalsekretär Herbert Kickl, Niedermühlbichler solle die Österreicher „nicht für dumm verkaufen“. Namens der ÖVP wiederum sah sich Generalsekretärin Elisabeth Köstinger dazu animiert, von der SPÖ eine sofortige Beendigung des „Dirty Campaigning“ zu verlangen. Maximale Aufregung also. Doch im allgemeinen Trubel ist ein Protagonist, dem das Ganze ebenfalls ziemlich unangenehm sein muss, irgendwie untergegangen: nämlich die Wiener Werbeagentur GGK MullenLowe. Sie hat immerhin eines der Videos gestaltet.

Wobei sich GGK-Chef Michael Kapfer durchaus zu Wort gemeldet hat. Er bestätigte die Produktion eines Videos. Ebenso die SPÖ-Erklärung, dass Tal Silberstein dafür verantwortlich gewesen sei – und dass die Videos nur für den internen Gebrauch erstellt worden seien - um zu testen, wie sie bei so genannten Fokusgruppen ankommen. Für die Veröffentlichung sei man jedenfalls nicht verantwortlich.

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