AT&S-Gewinn schmilzt, Aktie knickt ein

(c) APA (Wolfgang Wehap)
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Das Ergebnis des Leiterplattenherstellers AT & S ist im ersten Halbjahr stärker eingebrochen als erwartet. Grund sind Abschreibungen und höhere Zinsaufwendungen. An der Jahresprognose will man aber festhalten.

Wien/Weber. Der Gewinn des steirischen Leiterplattenherstellers AT&S ist im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2012/13 wesentlich stärker eingebrochen, als die Analysten erwartet hatten. Das Konzernergebnis ging von knapp 14 Mio. auf 2,08 Mio. Euro zurück, der Gewinn je Aktie schmolz von 0,60 auf 0,09 Euro zusammen. „Es ist natürlich nicht so, dass wir mit dem Halbjahresergebnis zufrieden sein können“, sagte Finanzvorstand Thomas Obendrauf bei der Präsentation der Zahlen.

Die Aktionäre reagierten enttäuscht. Am Nachmittag lag das AT&S-Papier sieben Prozent im Minus. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnisrückgang auf 4,3 Mio. Euro gerechnet.

Grund für den herben Rückgang sind einerseits Abschreibungen, andererseits höhere Zinsaufwendungen. „Wir haben vergangenes Jahr ziemlich viel investiert“, berichtete Firmenchef Andreas Gerstenmayer. Die Abschreibungen auf diese Investitionen hätten sich nun auf einmal in den Zahlen niedergeschlagen.

Unterauslastung in Shanghai

AT&S fertigt Leiterplatten, die vor allem von Autobauern und Herstellern von Smartphones und Tablets nachgefragt werden, auch Apple gehört zu den Kunden. Weil es aber nicht allen Smartphone-Herstellern gleich gut geht, gab es im Werk in Shanghai über den Sommer eine kräftige Unterauslastung. „Weil unser Geschäft sehr fixkostenintensiv ist, schlägt sich so etwas sofort in der Marge nieder“, sagte Obendrauf.

Trotz allem konnte AT&S den Umsatz von 241,9 auf 254,8 Mio. Euro steigern. Dieses Plus sei aber „praktisch gänzlich“ aus dem ersten Quartal gekommen. Für das Gesamtjahr rechnet AT&S ebenfalls mit einer Umsatzsteigerung. „Mit einer entsprechend guten Auslastung für das Weihnachtsgeschäft gehe ich davon aus, dass es im dritten Quartal zu einer weiteren Umsatzsteigerung kommen wird“, so Gerstenmayer. „Wie das vierte Quartal werden wird, bleibt aber abzuwarten.“ Der Erfolg hänge unter anderem von Produktanläufen wichtiger Kunden ab.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2012)

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