Voestalpine: 100 Millionen Euro weniger Gewinn

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Der Linzer Stahlkonzern muss wegen des schwierigen Umfelds eine Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2012/13 abgeben.

[Wien/Weber] Nachdem schon einige Konkurrenten mit schlechten Zahlen aufhorchen ließen, muss nun auch die Linzer Voestalpine ihre Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr nach unten revidieren. Anstatt 900 Mio. Euro würde es im Geschäftsjahr 2012/13 wohl nur ein Betriebsergebnis (EBIT) von 800 Mio. Euro geben, teilte das Unternehmen am Dienstagabend per Ad-hoc-Meldung mit.

In den letzten Wochen seien die Unsicherheiten aus dem konjunkturellen Umfeld massiv gewachsen, heißt es zur Begründung. Eine „sukzessive Verschärfung" verspürt die Voestalpine nach eigenen Angaben in fast allen wesentlichen Industriesegmenten und den wichtigsten Wirtschaftsregionen. Auch „bislang nur eingeschränkt betroffene Branchen wie die Automobil-, Maschinenbau- und Energieindustrie" - wichtige Kunden - gerieten auf breiter Front unter Druck.

Schon in den ersten beiden Quartalen des laufenden Geschäftsjahres musste die Voestalpine daher einen Gewinnrückgang hinnehmen, wie sie ebenfalls am Dienstag - vor der Veröffentlichung der genauen Zahlen am Mittwoch - mitteilte. Das Betriebsergebnis ging um 17,1 Prozent auf 440,7 Mio. Euro zurück, das Ergebnis nach Steuern reduzierte sich um 22,1 Prozent auf 269,5 Mio. Euro. Der Umsatz blieb mit rund 5,9 Mrd. Euro (minus 0,8 Prozent) relativ stabil.

Auch Konkurrenz unter Druck

Vor den Linzern hatten bereits mehrere Konkurrenten dem rauen Umfeld in der Stahlbranche Tribut zollen müssen. Erst am Montag hatte der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller Salzgitter seine Prognose gesenkt. Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal hatte vor wenigen Tagen wegen der schwächeren Nachfrage in China und Europa für das abgelaufenen Quartal einen Verlust von 709 Millionen Dollar bekanntgegeben. ThyssenKrupp hatte schon im August 2150 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.11.2012)

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