Bonität der Prüfer auf dem Prüfstand

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Der KSV 1870 nahm die Wirtschaftsprüfer unter die Lupe. Das Ergebnis dürfte die Branche freuen: Sie gehe in der Wirtschaft mit gutem Beispiel voran.

Wien/Cka. Die Zunft der Wirtschaftsprüfer wurde in letzter Zeit immer wieder kritisch beäugt. Fälle mehrten sich, in denen – etwa nach spektakulären Pleiten – auch die Rolle der Prüfer hinterfragt wurde. Konkret, ob sie genau hingeschaut hätten, bevor sie ihren Bestätigungsvermerk unter den Jahresabschluss der betreffenden Unternehmen setzten.

Der KSV 1870 (Kreditschutzverband) nahm die Wirtschaftsprüfer und Steuerberater nun ebenfalls unter die Lupe. Allerdings unter einem anderen Gesichtspunkt – er untersuchte, wie es um deren eigene Bonität bestellt ist. Das Ergebnis dürfte die Branche freuen: Sie gehe in der Wirtschaft mit gutem Beispiel voran, urteilten die Gläubigerschützer, speziell von den Ratings der Top zehn könne sich „so mancher Klient eine Scheibe abschneiden“. Den ersten Rang erreichte LBG Österreich, gefolgt von LeitnerLeitner und Deloitte Audit. Auch PKF Österreicher-Staribacher, TPA Horwath, PwC Österreich, Europa Treuhand, Hübner & Hübner, Ernst & Young sowie KPMG Alpen-Treuhand landeten unter den zehn Besten.

„Ausgezeichnet“ ist niemand

97 Prozent der Branche erreichten ein Rating oberhalb der vom KSV 1870 definierten „Red Line“. Diese zeigt ein erhöhtes Ausfallrisiko an. Die österreichische Gesamtwirtschaft hält hier bei einem Wert von 91 Prozent. Eine „ausgezeichnete“ Bewertung – also eine Bonitätskennzahl zwischen 100 und 199 – erreichten allerdings auch die am besten bewerteten Wirtschaftsprüfungskanzleien nicht: Die zehn besten erzielten Werte von 222 bis 287, das bedeutet einwandfreie Bonität. Die „Red Line“ liegt bei 400, ein Wert über 600 bedeutet Insolvenzgefahr.

Eine flächendeckende Versorgung mit der Dienstleistung ist laut der Untersuchung ebenfalls gewährleistet. Die meisten Wirtschaftsprüfungsunternehmen – 28 Prozent – befinden sich in Wien. Vorarlberg und das Burgenland sind mit fünf bzw. zwei Prozent die Schlusslichter.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.08.2013)

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