CMS Wien wächst, und Skadden schließt Wiener Niederlassung

CMS Wien waechst, Skadden schliesst
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Rainer Wachter wechselt zu CMS. Das Skadden-Büro in Wien ist damit Geschichte.

Das Ziel ist klar, sagt Peter Huber, ManagingPartner von CMS Reich-Rohrwig Hainz (CMS RRH). „Wir wollen die führende Wirtschaftskanzlei in Österreich werden.“ Wachstum ist Bestandteil dieser Strategie. Um die ambitionierten Vorgaben zu erfüllen, verstärkt sich die Kanzlei daher heuer um gleich drei Partner auf Equity-Ebene. Im Februar wurde der Anwalt Alexander Rakosi in die Partnerriege aufgenommen, gleichzeitig stieß Wieland Schmid-Schmidsfelden zu CMS RRH. Auch M&A-Experte Rainer Wachter soll das Transaktionsteam bereichern. Als weitere seiner Schwerpunkte nennt er Compliance, Kapitalmarktrecht und Unternehmensfinanzierung.

20 Jahre lang war Wachter bei der amerikanischen Wirtschaftskanzlei Skadden Arps tätig und stampfte die Wiener Repräsentanz aus dem Boden. Warum er jetzt seinem bisherigen Stammhaus den Rücken kehrt? Es hat unmittelbar mit Wachters 55.Geburtstag zu tun. Mit Erreichen dieser Altersgrenze, so sieht es die Skadden-Satzung vor, ist es möglich, sich zu verabschieden, „um noch einmal etwas Neues zu beginnen“.

Und genau das hat Wachter vor. Denn anders als CMS RRH habe sich Skadden in Wien nicht so entwickelt, wie er sich das vorgestellt habe. Der heimische Standort als Brückenkopf für Ost- und Zentraleuropa, das war die Vision des Vorarlbergers. Die des Skadden-Managements war eine andere: Vor allem, seitdem Eric J. Friedman 2009 die Führung der Sozietät übernahm, wurde der Fokus ganz auf den deutschen und englischen Markt gelegt. Für Wachter hieß das unter dem Stich: zu wenig Herausforderung, zu wenig reizvolle Perspektiven.

Latte liegt hoch

Ganz anders nun die Situation in seiner neuen Kanzlei. „Hier will man wachsen, und ich kann dazu beitragen“, so der Anwalt. Davon sind auch die anderen Partner überzeugt. Einige von ihnen kennen Wachter, der schon seine Ausbildung bei CMS gemacht hat, sehr lange. Die Erwartungen an ihn sind hoch. Wachter soll es gelingen, die US-Komponente im M&A-Bereich auszubauen. Schließlich hat er nicht nur in den USA studiert, sondern ist dort auch als Anwalt zugelassen und hat sich fünf Jahre lang in großen amerikanischen Kanzleien verdingt.

Allerdings: Das Transaktionsgeschäft hat in den letzten beiden Jahren nicht gerade geboomt. Das weiß auch Huber. Dennoch setze man weiterhin auf diesen wichtigen Kernbereich der Kanzlei. In Südost- und Osteuropa sei es nämlich trotzdem gelungen, sich gut zu positionieren. „Diese Region und auch die Türkei bergen auch in Zukunft hohes Entwicklungspotenzial“, so seine Einschätzung. „Und ich komme schließlich nicht mit leeren Händen“, betont Wachter. Derzeit seien fünf Mergers am Laufen.

Wachters Abschied von Skadden bedeutet das Ende des Wiener Standorts. Er wird geschlossen. Ein Großteil der Mitarbeiter würde jedoch mit ihm kommen, sagt er. Die Namen will er noch nicht nennen, die Verhandlungen sind noch im Gange. Das Ende von Skadden hierorts ist kein Nachteil für CMS. In Zukunft rechnet man aufgrund der persönlichen Beziehungen mit vielen Referrals vom US-Riesen. Eine exklusive Vereinbarung besteht allerdings nicht. Zuversichtlich sind Huber und Wachter dennoch.

E-Mails an: judith.hecht@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2013)

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