ÄRGERNIS der Woche: Disneyland Paris: Höhere Preise für Deutsche?

EU prüft, ob ausländische Gäste draufgezahlt haben.

So etwas wie „Einheimischenpreise“ soll es ja auchschon in österreichischen Fremdenverkehrsorten gegeben haben. In Tirol zum Beispiel, aber nicht nur dort. Natürlich darf das nicht mehr sein – zumindest nicht so, dass es auffällt. Es wäre nicht nur marketingtechnisch eine Katastrophe – auch rechtlich geht das gar nicht. Ob der eine oder andere Betrieb trotzdem immer noch Rabatte gibt, die nicht jeder in gleicher Weise bekommt? Wer weiß.

Wer nun aber glaubt, so etwas sei typisch österreichisch, der irrt. Wie die APA und weitere Nachrichtenagenturen berichten, geht die EU-Kommission derzeit gerade Vorwürfen nach, dass der Vergnügungspark Disneyland Paris ausländische Gäste wegen ihrer Herkunft benachteiligt. „Wir prüfen gerade einige Beschwerden, davon viele gegen Disneyland Paris“, teilte eine Kommissionssprecherin in Brüssel der AFP mit. Der Vorwurf stehe im Raum, dass Disneyland Paris je nach Nationalität oder Wohnort der Besucher unterschiedliche Preise verlange, was gegen EU-Recht verstoße.

Laut „Financial Times“ soll Disneyland Paris speziell von deutschen und britischen Besuchern deutlich überhöhte Preise verlangen. Franzosen sollen für ein Premiumpaket von Europas größtem Freizeitpark 1346 Euro, Briten 1870 Euro und Deutsche sogar 2447 Euro gezahlt haben.

Seit der Luxemburger Jean-Claude Juncker EU-Kommissionspräsident wurde, laufe bei der Kommission eine Offensive gegen solche Handelsbarrieren, die zulasten der Verbraucher gingen. Auch US-Firmen wie Amazon, Google und Apple bekamen das schon zu spüren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2015)


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