Storck fordert Millionensumme von Zuckerkartell

Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Der Süßwarenherstellers geht davon aus, überhöhte Preise für Zuckerlieferungen bezahlt zu haben.

Die Welle der Prozesse gegen die Zuckerhersteller Nordzucker, Südzucker und Pfeifer & Langen rollt weiter. Am Dienstag verhandelt das Landgericht Hannover über eine Schadenersatzklage des Süßwarenherstellers Storck, wie das Gericht am Donnerstag bekanntgab. Der Kläger gehe davon aus, überhöhte Preise für Zuckerlieferungen bezahlt zu haben.

Nach einem Bericht der "Lebensmittel Zeitung" verlangt Storck 85 Mio. Euro Schadenersatz. Das Unternehmen selbst wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Laut Gericht klagt dort auch ein zweites Unternehmen, das seinen Schaden auf rund 650.000 Euro beziffert.

Das Bundeskartellamt hatte dem Agrana-Hauptaktionär Südzucker (Mannheim), Nordzucker (Braunschweig) und Pfeifer & Langen (Diamant-Zucker, Köln) 2014 wegen Gebiets-, Mengen- und Preisabsprachen Bußgelder von insgesamt 280 Mio. Euro aufgebrummt. Aus Sicht des Kartellamts haben die Unternehmen über mehrere Jahre hinweg bis 2009 Verkaufsgebiete, Quoten und Preise abgesprochen. Die Hersteller bestreiten, dass ihren Kunden ein Schaden entstanden sei.

Bei den Landgerichten Mannheim und Köln stapeln sich Schadenersatzklagen zum Zuckerkartell. Auch am Landgericht Hannover sind mehrere Verfahren gegen die Zuckerhersteller anhängig. Laut "Lebensmittel Zeitung" handelt es sich bei der Storck-Klage um die bisher größte Einzelforderung, die vor Gericht geltend gemacht wird. Eine Streitgemeinschaft der Unternehmen Bauer, Ehrmann und Zentis fordert dem Bericht zufolge am Landgericht Köln 118 Mio. Euro. Nestle verlangt demnach am Landgericht Mannheim 50 Mio. Euro Schadenersatz.

(APA/dpa)

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