Lenovo will mit Smartphones ab 2017 Geld verdienen

Erstes Smartphone mit Intel-Prozessor
Erstes Smartphone mit Intel-Prozessor(c) dpa/Peter Zschunke
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Was Motorola zuletzt mit der Handy-Sparte nicht mehr gelungen ist, will die chinesische Lenovo ab dem kommenden Jahr schaffen.

Der weltgrößte PC-Hersteller Lenovo will im kommenden Jahr zum Angriff im Smartphone-Markt übergehen. Dann werde der chinesische Konzern die Integration des US-Zukaufs Motorola abschließen, unter die fünf weltweit größten Anbieter zurückkehren und auch wieder Geld in dem Geschäft verdienen, kündigte Lenovo-Chef Yang Yuanqing in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur an.

Frontalangriff auf Apple und Samsung

Er räumte Schwierigkeiten bei der Einbindung von Motorola ein: "Die Integration lief nicht so glatt wie wir erwartet haben." Aber er glaube an den Wert von Motorola, das Lenovo eine starke Marke in westlichen Ländern gebe. Damit könne der Konzern auch die beiden größten Smartphone-Anbieter Samsung und Apple angreifen. "Wenn es eine Marke gibt, die die beiden Top-Player herausfordern kann, gehört Lenovo dazu", sagte Yang Yuanqing. Er sei überzeugt, dass Lenovo effizienter als Samsung und Apple sei.

Der Lenovo-Chef geht auch davon aus, dass sein Unternehmen von Samsungs Akku-Debakel beim Galaxy Note 7 mit Marktanteil-Gewinnen profitieren kann. In den vergangenen Quartalen war Lenovo aus der Top 5 der Smartphone-Branche von im Westen kaum bekannten Firmen wie Oppo, Vivo oder BBK verdrängt worden. Sie hätten aber nicht die Voraussetzungen für eine internationale Expansion, sagte Yang Yuanqing.

Lenovo ist die Nummer eins im PC-Markt vor Hewlett-Packard und Dell und kaufte vor zwei Jahren Google den Handy-Pionier Motorola ab, um auch bei Smartphones durchzustarten. Doch die Sanierung des Zukaufs bringt dem Konzern immer noch rote Zahlen. Im vergangenen Quartal verbuchte die Mobil-Sparte einen operativen Verlust von 156 Mio. Dollar (146,8 Mio. Euro). Das war immerhin ein besseres Ergebnis als das Minus von 217 Mio. Dollar im Vorjahresquartal. Lenovo betonte, dass der Motorola-Absatz mit dem Start neuer Modelle binnen drei Monaten um 40 Prozent gestiegen sei.

Unter dem Strich konnte Lenovo nach einem Immobilienverkauf wieder einen Gewinn in Höhe von 157 Millionen Dollar melden. Vor Jahresfrist musste das chinesische Unternehmen noch einen Rekordverlust von 714 Millionen Dollar hinnehmen, vor allem wegen der Integration des Mobilfunkgeschäfts von Motorola. Doch der Markt für Laptops und sonstige Computer bleibt schwierig, wie Unternehmenschef Yang Yuanqing sagte. Der Umsatz sank entsprechend um acht Prozent auf 11,2 Milliarden Dollar. 

(APA/DPA/Reuters)

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