Der US-Präsident will Tim Cook davon überzeugen, Teile der Smartphone-Produktion in die USA zu verlagern. Ob das gelingt, ist fraglich.
Donald Trump hat es groß im Wahlkampf verkündet: "Wir werden Apple dazu bringen, ihre verdammten Computer und andere Dinge in den USA und nicht in anderen Ländern zu produzieren". Doch so einfach, wie Trump sich das im Jänner noch vorgestellt hat, wird es wohl nicht - auch wenn der Republikaner laut eigenen Angaben schon in regem Kontakt mit Apple-Chef Tim Cook ist.
Cook habe ihn gleich nach der Wahl angerufen, erzählte Trump in einem Interview in der "New York Times". Er habe ihn dann sofort darauf angesprochen, dass Apple große Fabriken in den USA bauen solle. Cook habe Verständnis für sein Anliegen gezeigt so Trump. Er habe ihm daraufhin versprochen, alles zu tun, um die nötigen Anreize zu schaffen. "Es wird eine sehr große Steuervergünstigung für Konzerne geben", soll der US-Präsident laut eigenen Angaben gesagt haben.
225 Dollar Produktionskosten
Laut einer aktuellen Studie kostet die Produktion des iPhone 7 in Asien rund 225 Dollar. Würde man sie verlagern, dürften die Kosten um bis zu 40 Dollar steigen. Aufgrund der höheren Ausgaben für Zulieferer könnten die Kosten allerdings um bis zu 90 Dollar steigen.
Eine Verlagerung der Produktion in die USA würde das gesamte Geschäftsmodell von Apple auf den Kopf stellen. Der IT-Riese lässt seit jeher seine Smartphones und Tablets von chinesischen Produzenten wie Foxconn zusammenschrauben. In der Volksrepublik gibt es ein riesiges Angebot an relativ billigen Arbeitskräften. So kann etwa auch unkompliziert auf eine Ausweitung der Produktion reagiert werden.
"Extrem beeindruckende Monster-Gewinne"
Und warum etwas an einem erfolgreichen Modell ändern? Erst am Mittwoch gab es wieder Jubelmeldungen: Nach Samsungs Note-7-Debakel landeten im vergangenen Quartal laut Marktforschern erstmals über 90 Prozent der Branchengewinne beim iPhone-Konzern. Strategy Analytics geht für das vergangene Quartal von einem branchenweiten operativen Gewinn von 9,4 Milliarden Dollar aus, davon seien 8,5 Milliarden auf Apple entfallen. "Die Fähigkeit von Apple, den Preis zu maximieren und die Produktionskosten zu minimieren, ist extrem beeindruckend und das iPhone generiert weiterhin Monster-Gewinne", so die Marktforscher.
(sk)