Die ersten beiden Streiktage bescherten der deutschen AUA-Mutter einen direkten Schaden von rund 20 Millionen Euro.Auch am Freitag wird weitergestreikt.
Lufthansa-Kunden halten sich nach Aussagen eines Vorstands wegen des Pilotenstreiks mit Buchungen zurück. "Wir haben nicht nur einen akuten Schaden, sondern merken in den mittelfristigen Buchungszahlen, dass sich das Buchungsverhalten ändert", sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister heute, Donnerstag.
Der direkte Schaden aus den ersten beiden Streiktagen belaufe sich für die deutsche AUA-Mutter auf etwa 20 MillionenEuro. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit bestreikt die größte deutsche Fluglinie seit Mittwoch für drei Tage. Die Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen für 5.400 Lufthansa-Piloten.
Keine Schlichtung
Indes lehnt die Pilotengewerkschaft Cockpit eine Schlichtung des Tarifstreits bei der Lufthansa weiter ab. Beim Management sei bisher "nicht einmal die grundsätzliche Bereitschaft zu einer fairen Gehaltsanpassung zu erkennen", sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg den "RuhrNachrichten" vom Donnerstag. "Solange sich diese Einstellung nicht ändert, macht auch eine Schlichtung wenig Sinn." Es drohe ein "harter Arbeitskampf".
Cockpit verlangt rückwirkend ab Mai 2012 Lohnerhöhungen von jährlich 3,66 Prozent. Durch den langen Zeitraum von fünf Jahren beläuft sich die Forderung nach Angaben der Gewerkschaft insgesamt auf knapp 20 Prozent. Die Lufthansa bot zuletzt 2,5 Prozent mehr Gehalt - allerdings nicht für jedes Jahr. "0,3 Prozent mehr Gehalt pro Jahr sind nicht akzeptabel", kritisierte Cockpit-Sprecher Handwerg.
Zahlreiche Flugausfälle
Die Lufthansa musste wegen des anhaltenden Streiks der Piloten für Mittwoch und Donnerstag bereits rund 1.800 Flüge streichen. Mehr als 215.000 Passagiere mussten umplanen. Auch am Freitag sollen die Arbeitsniederlegungen weitergehen - dann anders als bisher nur auf Kurzstrecken ab Deutschland.
In Österreich sind Flüge zwischen Frankfurt und München sowie Wien und Graz betroffen. Von Wien aus fallen 22 Flüge aus, von Graz aus ist ein Teil der München-Verbindungen betroffen. Die Lufthansa-Tochter AUA fliegt dafür mit größeren Flugzeugen und kann dadurch 200 bis 300 Sitze pro Tag zusätzlich anbieten.
(APA/Reuters)