VW-Vorstände nutzten Konzernflieger für Urlaubsreisen

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Neun Konzernvorstände mussten Reisekosten zurückzahlen. Es handelte sich um sechsstellige Beträge, in Einzelfällen auch um mehr als eine Million Euro.

VW-Manager sind einem Bericht zufolge jahrelang mit den Firmenjets des Autobauers in den Urlaub geflogen und haben weitere Privilegien genossen. 2014 habe der damalige Aufsichtsratschef Ferdinand Piech durchgegriffen und die Rückerstattung von Geldern gefordert, berichtete die "Bild am Sonntag".

Der Aufsichtsrat habe den Nebenleistungskatalog für Vorstände "im Jahr 2014 konkretisiert", zitierte die Zeitung einen VW-Sprecher.

Es wurden dem Bericht zufolge Sonderleistungen gestrichen und Rückzahlungen von Reisekosten in Millionenhöhe verlangt. Volkswagen unterhält eine eigene Flotte mit neun Jets am Flughafen Braunschweig. Einige Top-Manager flogen dem Bericht zufolge sogar mit der ganzen Familie im Firmenjet in den Urlaub, wofür sie maximal Linienflug-Preise gezahlt hätten. 2014 habe Piech die Reisekosten seiner Vorstände einzeln untersuchen lassen und eine Rückerstattung gefordert.

Privat-Jets, günstige Mieten für Häuser

Alle neun Konzernvorstände zahlten dem Bild-am-Sonntag-Bericht zufolge das Geld zurück, darunter der damalige Vorstandschef Martin Winterkorn, der heutige Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch, Audi-Chef Rupert Stadler sowie der langjährige Einkaufsvorstand Garcia Sanz. Meist handelte es sich demnach um sechsstellige Summen, in Einzelfällen auch um mehr als eine Million Euro. Zu den Privilegien gehörten außerdem äußerst günstige Mieten in VW-eigenen Häusern, die mittlerweile auf marktübliche Preise angehoben wurden.

Der Konzern beauftragte im vergangenen Jahr eine Kanzlei mit einem Rechtsgutachten zu möglichen steuerrechtlichen Folgen. "Die Ausgaben wurden nach den geltenden steuerlichen Grundsätzen korrekt behandelt", sagte ein VW-Sprecher der Zeitung.

(APA/AFP)

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