Einen Tag nach dem Aus: Konkurs über Aluminium Lend eröffnet

SAG
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83 Mitarbeiter und rund 175 Gläubiger sind von der Pleite des Aluminiumproduzenten betroffen.

Einen Tag nach der Schließung des Werks ist am Mittwoch am Landesgericht Salzburg der Konkurs über die Aluminium Lend GmbH eröffnet worden. 83 Mitarbeiter verlieren bei der Tochter der Salzburger Aluminium AG ihre Jobs. Wie die Kreditschutzverbände AKV und KSV1870 berichteten, sind rund 175 Gläubiger betroffen. Ein Sanierungsplan sei nicht beabsichtigt. Das Unternehmen werde zur Gänze liquidiert.

Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 22,3 Millionen Euro stehen ersten Informationen nach Vermögenswerten und Sicherheiten in der Höhe von 14,9 Millionen Euro gegenüber. Der Anteil des freien Vermögens soll bei 6,2 Millionen Euro liegen. Das Unternehmen ging im Jahr 1994 aus der ausgegliederten Hüttengießerei der Salzburger Aluminium AG hervor. Am Standort Lend (Pinzgau) befinden sich zwei Gießereien, im nahen Schwarzach (Pongau) eine Plattenfertigung.

Unglückliche Rohstoffspreisentwicklung

Als Ursache für die Insolvenz gab das Unternehmen primär die ungünstige Rohstoffpreisentwicklung an. Die Aluminium Lend GmbH kaufte (und verkaufte) Aluminium auf dem Weltmarkt und be- und verarbeitete dieses zu unterschiedlichen Produkten. Als weitere Gründe gelten die Auftragslage, die teilweise durch eine Revision bedingte Stilllegung einer Gießerei für zehn Arbeitstage, notwendige technische Reparaturen und die Umsetzung behördlicher Auflagen. Wie die beiden Kreditschutzverbände mitteilten, wären in den nächsten Jahren Investitionen in der Höhe von bis zu sieben Millionen Euro für Arbeitssicherheit und Modernisierungen erforderlich gewesen - Beträge, die sich operativ nicht mehr hätten erwirtschaften lassen.

Im Vorjahr verzeichnete die Aluminium Lend GmbH ein negatives EGT von zwei Millionen Euro, 2014 war ein positives Ergebnis von rund 750.000 Euro erzielt worden. Für das laufende Geschäftsjahr 2016 wurde bei einem Umsatz von rund 68 Millionen Euro mit einem negativen Ergebnis von rund einer Millionen Euro gerechnet. Der Exportanteil der Umsatzerlöse lag bei durchschnittlich 86 Prozent.

(APA)

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